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Quillaja saponaria Molina
  synonym: Quillaja molinae (Molina) DC.
                 Quillaja poeppigii Walp.
                 Quillaja smegmadermos DC.
                 Smegmaria emarginata (Ruiz & Pav.) Willd.
Seifenrindenbaum, Panamaholz, Quillajaceae - Seifenrindengewächse
Spätsommerblüher, VI–XI, 15–20 m hoch, immergrün, mehrjährig

Der Seifenrindenbaum stammt aus dem warm gemäßigten zentralen Chile, wo die Pflanzen in Hartlaubwäldern, Hügellandschaften und offenen Strauchgesellschaften bis in Höhen auf 2.000 m über NN wachsen. An einigen Standorten kommt es gemeinsam mit der Chilenischen Honigpalme, Jubaea chilensis (Molina) Baill., vor. Es sind immergrüne Bäume bis 20 m Höhe, die meist einstämmig wachsen und eine konische bis ausladend rundliche Krone bilden. Nach Wurzelstörungen kann der Seifenrindenbaum mit Wurzelschösslingen austreiben. Die Borke ist dick, braun und schilfert in eckigen Platten. Die Laubblätter sind wechselständig, ledrig, glänzend grün, oval, 3–5 cm lang und ganzrandig oder manchmal mit ganz vereinzelten Zähnchen. Die Blüten sind weiß, 1,5 cm im Durchmesser und stehen in Trugdolden. Später bilden sich 5-kammerige, sternförmige Balgfrüchte.

Die innere Borke des Baumes enthält Detergentien, die als Seifenersatz genutzt werden, ähnlich dem einheimischen Seifenkraut, Saponaria officinalis L. Die indigene Bevölkerung der Anden hat schon im Altertum aus dem Baum einen "Quillaia" genannten Extrakt geworden, der auch heute noch vielfältig volksheilkundlich und als Nahrungszusatz eingesetzt wird.

Da die Art ausgesprochen trockentolerant ist, wird sie oft zur Rekultivierung gestörter Flächen eingesetzt. In warm gemäßigten, mediterranen und subtropischen Regionen wird der Seifenrindenbaum gelegentlich als Zierbaum angebaut.

Abb. 1 Die rosafarbenen Blüten der Sorte Quillaja saponaria im Parque de Pena, Portugal, 17.10.2009
Abb. 2 Baum von Quillaja saponaria mit lockerer Krone, im Parque de Pena, Portugal, 17.10.2009
Abb. 3 Nach Störungen an den Wurzeln kann Quillaja saponaria Wurzelschösslinge bilden, im Parque de Pena, Portugal, 17.10.2009
Abb. 4 Wechselständige, ovale Laubblätter der Quillaja saponaria mit ganz vereinzelten Zähnchen, Privatgarten, 18.04.2008


Der Gattungsname Quillaja Molina geht zurück auf den von indigenen Andenvölkern als "Quillaia" genannten Extrakt. Das Art-Epitheton saponaria stammt von lat. "sapo" (= Seife), nach der Nutzung der inneren Borke als Seifenersatz.

Quillaja saponaria ist prächtiger, immergrüner Baum mit zierlichem Laub und dekorativer Borke. Die Frosttoleranz reicht sicherlich bis –12 °C, an älteren Bäumen eventuell auch mehr. In Mitteleruopa dürfte die Art kaum winterhart sein, gleichwohl dies mit älteren Exemplaren bisher wohl noch nicht getestet wurde.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Quillaja saponaria. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/quillaja-saponaria.html am Tg.Mo.Jahr.