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Ranunculus sardous Crantz
Sardischer Hahnenfuß, Rauer Hahnenfuß, Ranunculaceae - Hahnenfußgewächse
Frühlingblüher, 10–30 cm hoch, V–VIII, sommergrün, zweijährig

Der Sardische Hahnenfuß ist in Mitteleuropa zerstreut bis selten, fehlt im Süden fast ganz. Er siedelt gerne an feuchten Wegrändern, Tümpeln, auf Äckern und den Ufern von Gewässern; auch salzhaltige Standorte werden angenommen. Das Verbreitungsgebiet umfasst meridionale bis temperate Zonen Europas und Westasiens. In Nordamerika, den Pazifischen Inseln und Australien ist er mancherorts eingebürgert. Es sind aufrecht bis aufsteigend wachsende Pflanzen ohne Sprossknolle. Die Stängel sind mehr oder weniger dicht abstehend zottig behaart, später verkahlend. Die Blüten sind gelb und haben einen Durchmesser von 1–2 cm. Die eiförmigen Kelchblätter sind zurückgeschlagen, wie beim ähnlichen Knolligen Hahnenfuß, Ranunculus bulbosus L. Später bilden sich abgeflachte Nüsschen mit Höckerchen.

Der sehr ähnliche Knollige Hahnenfuß, Ranunculus bulbosus, hat ebenfalls zurück geschlagene Kelchblätter, siedelt aber eher an basenreichen und trockeneren Standorten und hat Sprossknollen am unteren Stängelbereich.



Abb. 1 Fruchtstand von Ranunculus sardous auf einem Acker im Rekultivierungsgebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus Bergheim, 11.06.2016, 83 m, 50° 57' 50 N, 06° 38' 42 O
Abb. 2 Behaarte und teilweise schon verkahlte Stängel des Ranunculus sardous auf einem Acker im Rekultivierungsgebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus Bergheim, 11.06.2016, 83 m, 50° 57' 50 N, 06° 38' 42 O
Abb. 3 Zurück geschlagene Kelchblätter von Ranunculus sardous, an einem Tümpel auf einem Acker im Rekultivierungsgebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus Bergheim, 11.06.2016, 83 m, 50° 57' 50 N, 06° 38' 42 O
Abb. 4 Ranunculus sardous auf einem Acker im Rekultivierungsgebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus Bergheim, 11.06.2016, 83 m, 50° 57' 50 N, 06° 38' 42 O
Abb. 5 Wurzeln ohne Sprossknolle beim Ranunculus sardous, an einem Tümpel auf einem Acker im Rekultivierungsgebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus Bergheim, 11.06.2016, 83 m, 50° 57' 50 N, 06° 38' 42 O
Abb. 6 Pflanze des Ranunculus sardous auf einem Acker im Rekultivierungsgebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus Bergheim, 11.06.2016, 83 m, 50° 57' 50 N, 06° 38' 42 O

Die Namensgebung der Gattung Ranunculus durch Linné stammt von lat. "ranunculus" (= Fröschlein) und bezieht sich auf die häufig feuchten Habitate der Hahnenfußgewächse. Das Epitheton sardous stammt von gr. "Sardoios" (= von Sardinien). Volksetymologisch sind Pflanzensippen damit gemeint, die ein "Sardonisches Lachen" (= bitteres Lachen) verursachen; eine etymologische Wurzel, die schon bei Vergil existierte: "ich werde dir dagegen bitterer als sardonische Kräurter munden".

Für feuchte, sonnige Stellen im Garten ist Ranunculus sardous sehr gut geeignet. Auch als Bepflanzung von Teichen, Bächen oder naturbelassenen Feuchtwiesen ist er eine ideale Art. Bevorzugt werden leicht saure, auch schwere Böden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Ranunculus sardous. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/ranunculus-sardous.html am Tg.Mo.Jahr.