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Roscoea auriculata K. Schum.
  synonym: Roscoea purpurea var. auriculata (K. Schum.)Hara
  einschließlich: Roscoea ×beesiana Cowley& C. Whitehouse
Öhrchen-Ingwerorchidee, Zingiberaceae - Ingwergewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 20–56 cm hoch, sommergrün,mehrjährig

Der Öhrchen-Ingwer stammt aus dem zentralen Himalaya (Bhutan, China,Indien, Nepal und Tibet), wo die Pflanzen auf felsigen Wiesen und Rasen inHöhen von 2.130–4.880 m über NN wachsen. Die Pflanzen habenfleischige Wurzeln, eine kleine Knolle und bilden einen Pseudostamm bis 30cm Höhe. Es finden sich 3–10 linealische bis elliptische, sitzende,5–27 cm lange, 1,5–6 cm breite, kahle Laubblätter, die ander Basis (Übergang von Blattspreite in Blattscheide) geöhrt sind.Oberseits sind die Laubblätter gelbgrün, untereits graugrün.Die Blüten stehen in terminalen, kurzen Ähren und haben papierartige,2–2,5 cm lange, linear-lanzettliche Hochblätter. Es finden sichetwa 3,5 cm lange Kelche, die etwas länger oder genau so lang wie diespitzen Deckblätter sind. Die Kronblätter sind weiß bis tiefpurpurfarben mit lanzettlichen, etwa 3,5 cm langen Lappen und weißen,sichelförmigen, etwa 2 cm langen, seitlichen Staminoden (umgebildeteStaubblätter mit Schaufunktion). Das untere Kronblatt (Lippe) ist breitoval, herunter gebogen, 2,5–4 cm lang und 3,3–4,8 cm breit, mit1 cm langem Nagel. Später bilden sich 2–3 cm großeKapselfrüchte mit braunen Samen.

Bei der Roscoea ×beesiana handelt es sich um eine inangelsächsischen Ländern öfters kultivierte, putative Hybridemit R. cautleyoides Gagnep.Von diesem Taxon ist kein Naturstandort bekannt. Es wird angenommen, dasses sich um eine gärtnerische Züchtung handelt, deren Name auf dieenglische Gärtnerei "Bees of Chester" zurückzuführen ist,die Pflanzen-Expeditionen von George Forrest und Frank Kingdon-Ward finanzierte.


Der Gattungsname Roscoea Sm. wurde zu Ehren von William Roscoe(1753–1831) etabliert, einem englischen Botaniker. Das Epithetonauriculata leitet sich ab von lat. "auris" (= Ohr), zu "auriculatus"(= kleinöhrig), nach den geöhrten Laubblättern.

Von Roscoea auriculata gibt es wenige kurzfristige Erfahrungen, dieeine Winterhärte bis Z 7b andeuten. Ideal ist ein offener und halbschattigerStandort mit tiefgründigem, nicht zu trockenem Boden. Im Winter solltendie Pflanzen nicht zu nass stehen, eventuell einen Nässeschutz erhalten;in kälteren Regionen sollte eine Lage Mulch aufgebracht werden. Im Austriebschützt man die Pflanzen vor Schnecken.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.– Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal HorticulturalSociety Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan ReferenceLtd., London.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007:Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- undZierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Roscoea auriculata. –http://www.tropengarten.de/Pflanzen/roscoea-auriculata.html am Tg.Mo.Jahr.