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Roscoea auriculata K. Schum.
synonym: Roscoea purpurea var. auriculata (K. Schum.)
Hara
einschließlich: Roscoea ×beesiana Cowley
& C. Whitehouse
Öhrchen-Ingwerorchidee, Zingiberaceae - Ingwergewächse
Sommerblüher, VIVIII, 2056 cm hoch, sommergrün,
mehrjährig
Der Öhrchen-Ingwer stammt aus dem zentralen Himalaya (Bhutan, China,
Indien, Nepal und Tibet), wo die Pflanzen auf felsigen Wiesen und Rasen in
Höhen von 2.1304.880 m über NN wachsen. Die Pflanzen haben
fleischige Wurzeln, eine kleine Knolle und bilden einen Pseudostamm bis 30
cm Höhe. Es finden sich 310 linealische bis elliptische, sitzende,
527 cm lange, 1,56 cm breite, kahle Laubblätter, die an
der Basis (Übergang von Blattspreite in Blattscheide) geöhrt sind.
Oberseits sind die Laubblätter gelbgrün, untereits graugrün.
Die Blüten stehen in terminalen, kurzen Ähren und haben papierartige,
22,5 cm lange, linear-lanzettliche Hochblätter. Es finden sich
etwa 3,5 cm lange Kelche, die etwas länger oder genau so lang wie die
spitzen Deckblätter sind. Die Kronblätter sind weiß bis tief
purpurfarben mit lanzettlichen, etwa 3,5 cm langen Lappen und weißen,
sichelförmigen, etwa 2 cm langen, seitlichen Staminoden (umgebildete
Staubblätter mit Schaufunktion). Das untere Kronblatt (Lippe) ist breit
oval, herunter gebogen, 2,54 cm lang und 3,34,8 cm breit, mit
1 cm langem Nagel. Später bilden sich 23 cm große
Kapselfrüchte mit braunen Samen.
Bei der Roscoea ×beesiana handelt es sich um eine in
angelsächsischen Ländern öfters kultivierte, putative Hybride
mit R. cautleyoides Gagnep.
Von diesem Taxon ist kein Naturstandort bekannt. Es wird angenommen, dass
es sich um eine gärtnerische Züchtung handelt, deren Name auf die
englische Gärtnerei "Bees of Chester" zurückzuführen ist,
die Pflanzen-Expeditionen von George Forrest und Frank Kingdon-Ward finanzierte.
Abb. 1 Tief purpurfarbene Kronblätter der Roscoea auriculata im Sommer, Privatgarten, 19.07.2018 | Abb. 2 Neuaustrieb einer Roscoea auriculata im Vollfrühling, Topfpflanze in einem Privatgarten, 11.05.2018 |
Abb. 3 Gelblich weiß blühende Form der Hybride Roscoea ×beesiana, Privatgarten, 15.06.2018 | Abb. 4 Pflanzen der Roscoea auriculata mit Scheinstämmchen und Laubblättern im Sommer, Privatgarten, 19.07.2018 |
Abb. 5 Neuaustrieb einer Roscoea ×beesiana, die eine putative Hybride der R. auriculata mit R. cautleyoides Gagnep. sein soll, Privatgarten, 11.05.2018 | Abb. 6 Gelblich weiße Blüte der Roscoea ×beesiana mit feinen, blauvioletten Sprenkeln, Privatgarten, 14.07.2019 |
Abb. 7 Rotviolett gefleckte Hochblätter der Roscoea ×beesiana in einem Privatgarten, 14.07.2019 | Abb. 8 Blühende Pflanzen der Roscoea ×beesiana im Schattenbeet in einem Privatgarten, 14.07.2019 |
Der Gattungsname Roscoea Sm. wurde zu Ehren von William Roscoe
(17531831) etabliert, einem englischen Botaniker. Das Epitheton
auriculata leitet sich ab von lat. "auris" (= Ohr), zu "auriculatus"
(= kleinöhrig), nach den geöhrten Laubblättern.
Von Roscoea auriculata gibt es wenige kurzfristige Erfahrungen, die
eine Winterhärte bis Z 7b andeuten. Ideal ist ein offener und halbschattiger
Standort mit tiefgründigem, nicht zu trockenem Boden. Im Winter sollten
die Pflanzen nicht zu nass stehen, eventuell einen Nässeschutz erhalten;
in kälteren Regionen sollte eine Lage Mulch aufgebracht werden. Im Austrieb
schützt man die Pflanzen vor Schnecken.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007:
Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und
Zierpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Roscoea auriculata.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/roscoea-auriculata.html am Tg.Mo.Jahr.
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