Sarcococca ruscifolia Stapf.
Ruscusblättrige Süßbeere, Mäusedornblättrige Fleischbeere, Buxaceae - Buchsbaumgewächse
Winter-, Erstfrühlingblüher, XII–IV, 40–100(–400) cm hoch, immergrün, mehrjährig
Die Ruscusblättrige Süßbeere stammt aus Tibet und West-China, wo die Pflanzen in Wäldern, auf Berghängen oder entlang von Wasserläufen in Höhen von 200–2.600 m wachsen. Es sind immergrüne, Ausläufer bildende, dicht verzweigende Pflanzen, die schattige und halbschattige Standorte bevorzugen. Meist werden die Pflanzen bis 100 cm hoch, selten bis 400 cm. Junge Zweige sind flaumig behaart, später kahl. Die Laubblätter sind sehr variabel im Umriss, meist oval bis elliptisch-lanzettlich, bis 5,5 cm lang, ledrig, glänzend dunkel-grün, mit zugespitztem Ende. Im Winter erscheinen süß duftende, weiße Blüten in kurzen Ähren. Später bilden sich rote bis schwarz-braune, rundliche, bis 8 mm große, meist von den Laubblättern verdeckte Beerenfrüchte. Oft sind beide generativen Merkmale, Blüten und Früchte, gemeinsam an den Pflanzen zu beobachten.



Der Gattungsname Sarcococca Lindl. setzt sich zusammen aus gr. "sarx" (= Fleisch), beziehungsweise dessen Genitiv "sarkos" und gr. "kokkos" (= Kugel, Perle) und bezieht sich auf die Erscheinungsform der Beerenfrüchte. Das Art-Epitheton ruscifolia stammt von lat. "ruscus" (= Mäusedorn) und lat. "-folius" (= -blättrig) und beschreibt die Blattform nach deren Ähnlichkeit mit denen des Mäusedorns, Ruscus aculeatus L.
Die Ruscusblättrige Süßbeere ist ein perfekter Exot für lichten Schatten und auch vollschattige Plätze im Garten. Es sind genügsame Sträucher, die in Mitteleuropa durch die winterlichen Schneebedeckungen kaum höher als 1 m werden. Blüten und Früchte sind unscheinbar. Dennoch: die Blütezeit im tiefsten Winter lässt sich erahnen, wenn man an den Sträuchern vorbeigeht und einen angenehmen Duft wahrnimmt, den die kleinen, weißen Blüten verströmen. Ein herrliches Gartenerlebnis in der kalten Jahreszeit.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2015: Sarcococca ruscifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sarcococca-ruscifolia.html am Tg.Mo.Jahr.