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Saxifraga aizoide L.
Fetthennen-Steinbrech, Saxifragaceae - Steiinbrechgewächse
Sommerblüher, V–X, 10–30 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Fetthennen-Steinbrech tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, mit deutlichem Schwerpunkt in den Kalk-Alpen und Alpenvorland bis oberhalb der Baumgrenze. Durch Verbreitung der Samen mit Wasser kommen Bestände bis ins Flachland der Alpenflüsse vor. Als nordhemisphärische Pflanze der alpin-arktischen Regionen reicht das Verbreitungsgebiet vom Balkan bis nach Grönland und das arktische Kanada. In den Alpen bevorzugen die Pflanzen als Standorte Schuttfächer und Felsfluren entlang von Quellen, Bächen und Flüssen.

Die Pflanzen sind ähnlich denen der Gattung Sedum L., bilden immergrüne Rasen, sind reich verzweigt, mit bis zu 2,5 cm langen, fleischigen, grünen oder manchmal rötlichen Laubblättern. Der Blütenstand ist traubig, 2–10-blütig, drüsig behaart mit 5 goldgelben Kronblättern, die oft orange farbene Punkte aufweisen oder auch vollständig rot sein können.


Abb. 1 Immergrünes Polster der Saxifraga aizoides auf Kalkstein, First, oberhalb von Grindelwald, Schweiz, 14.10.2014, 2.278 m, 46° 40' 02 N 08° 02' 42 O
Abb. 2 Blüte von Saxifraga aizoides mit orange farbenen Punkten, First, oberhalb von Grindelwald, Schweiz, 14.10.2014, 2.278 m, 46° 40' 02 N 08° 02' 42 O


Der Gattungsname Saxifraga L. war schon vorlinnäisch gebräuchlich, lat. "saxum" (= Fels, Stein) und lat. "frangere" (= brechen), allerdings ist das Benennungsmotiv nicht klar, da die Pflanzen ja nicht steinbrechend sind. Vorstellbar wäre ein volksmythologisches Idiom desselben da die Pflanzen oft in Fels- und Steinfluren wachsen oder eine Anwendung in der Heilkunde als Steinmittel. Das Epitheton aizoides stammt von gr. "aeizoon" (= das Immerlebende) und beschreibt den immergrünen Habitus; von gr. "aei" (= immer) und gr. "zoon" (= Lebewesen). Das deutsche Wort Äon (= Zeitalter, Ewigkeit) und das Morphem Zoo- (= Leben, Wesen, Tier) haben die selbe Wurzel.

Saxifragae aizoides sind hübsche Bodendecker, die gelegentlich in Gärten kultiviert werden. Bevorzugt kommen Steingärten, alpine Beete oder Sukkulentenpflanzungen als Standort infrage. Ideal wäre ein sonniger und kalkhaltiger Standort, gleichwohl auch Halbschatten, etwas feuchtere Standorte und neutrale Bodenverhältnisse gut toleriert werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Saxifraga aizoides. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/saxifraga-aizoides.html am Tg.Mo.Jahr.