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Saxifraga granulata L.
Knöllchen-Steinbrech, Körnchen-Steinbrech, Saxifragaceae - Steiinbrechgewächse
Frühlingblüher, V–VI, 15–40 cm hoch, vorsommergrün, mehrjährig

Der Knöllchen-Steinbrech tritt im südlichen und nordwestlichen Mitteleuropa selten, ansonsten verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedelt er extensive Wiesen, Silikatrasen und Ruderalflächen wie Wegränder oder Bahnanlagen. Die Pflanzen sind kalkmeidend.

Die Pflanzen besitzen typischerweise an der Sprossbasis kleine, kugelige Brutzwiebeln. Die Stängel sind behaart. Die Laubblätter sind rundlich-nierenförmig, mehr oder weniger tief gekerbt, drüsig behaart und lang gestielt.

Die Blütenstängel sind wenigblütig, aufrecht, rispig verzweigt. Die Kronblätter sind weiß mit grünen Adern, 10–17 mm lang. Die Kelchblätter sind drüsig behaart.


Abb. 1 Tief gekerbtes Stängelblatt einer Saxifraga granulata am Bottendorfer Hügel, Thüringen, 175 m, 51° 18' 34 N, 11° 24' 36 O, 02.05.2025
Abb. 2 Laubblätter einer Saxifraga granulata mit Trockenstressreaktion. Bottendorfer Hügel, Thüringen, 175 m, 51° 18' 34 N, 11° 24' 36 O, 02.05.2025
Abb. 3 Blühender Bestand von Saxifraga granulata am Bottendorfer Hügel, Thüringen, 175 m, 51° 18' 34 N, 11° 24' 36 O, 02.05.2025
Abb. 4 Weiße, 5-zählige Blüten von Saxifraga granulata in einem Halbtrockenrasen am Rotenfels, Bad Münster am Stein, Nahe-Tal, 263 m, 49° 48' 57 N, 07° 50' 13 O, 29.03.2025
Abb. 5 Gekerbte Laubblätter von Saxifraga granulata in einem Halbtrockenrasen am Rotenfels, Bad Münster am Stein, Nahe-Tal, 263 m, 49° 48' 57 N, 07° 50' 13 O, 29.03.2025
Abb. 6 Behaarte Kelche und grün geaderte Kronblätter von Saxifraga granulata in einem Halbtrockenrasen am Rotenfels, Bad Münster am Stein, Nahe-Tal, 263 m, 49° 48' 57 N, 07° 50' 13 O, 29.03.2025


Der Gattungsname Saxifraga L. war schon vorlinnäisch gebräuchlich, lat. "saxum" (= Fels, Stein) und lat. "frangere" (= brechen), allerdings ist das Benennungsmotiv nicht klar, da die Pflanzen ja nicht steinbrechend sind. Vorstellbar wäre ein volksmythologisches Idiom desselben da die Pflanzen oft in Fels- und Steinfluren wachsen oder eine Anwendung in der Heilkunde als Steinmittel. Das Epitheton granulata stammt von lat. "granulum" (= Körnchen), nach den Brutknollen.

Saxifragae granulatae sind hübsche Bodendecker, die gelegentlich in Gärten kultiviert werden. Bevorzugt kommen Steingärten, alpine Beete oder Sukkulentenpflanzungen als Standort infrage. Ideal wäre ein sonniger Standort, gleichwohl auch Halbschatten und neutrale Verhältnisse gut toleriert werden. Die Art ist sehr trockenresistent.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Saxifraga granulata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/saxifraga-granulata.html am Tg.Mo.Jahr.