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Scabiosa ochroleuca L.
synonym: Asterocephalus ochroleucus (L.) Spreng.
 Columbaria ochroleuca (L.) J. Presl & C. Presl
 Pentena ochroleuca (L.) Raf.
 Scabiosa columbaria ssp. ochroleuca (L.) Celak.
Gelbe Skabiose, Dipsacaceae - Kardengewächse
Sommer-, Herbstblüher, VII–X, 20–60 cm hoch, immergrün, mehrjährig, kurzlebig

Die Gelbe Skabiose tritt natürlicherweise in Mitteleuropa in Österreich, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen (entlang der Elbe) verbreitet auf. Ansonsten ist das Auftreten unbeständig und synanthrop. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch bis westasiatisch. Bevorzugt wächst sie auf mageren, kontinentalen Standorten wie kalkhaltigen Wiesen, Trocken- und Halbtrockenrasen.

Die Pflanzen wachsen aufsteigend bis aufrecht mit verzweigten Stängeln. Die Laubblätter sind fiederspaltig. Die Blütenköpfchen sind blassgelb, strahlend (äußere Blüten größer als die inneren). Die Einzelblüten sind 5-spaltig (Knautia L. 4-spaltig). Die Kelche tragen fuchsrote Borsten, welche gut in der Fruchtphase an den kugeligen Fruchtköpfchen zu erkennen sind. Die Samen tragen "Fallschirme" (= Pappus), werden aber auch durch Wasser, Kletthaftung und Insekten verbreitet.


Abb. 1 Blütenköpfchen der Scabiosa ochroleuca mit den "strahlenden" Randblüten. In der pannonischen Steppe, Ostösterreich, Hundsheimer Berg, 22.09.2009, 338 m, 48° 07' 49 N, 16° 55' 54 O
Abb. 2 Fruchtköpfchen der Scabiosa ochroleuca mit den braunroten Kelchborsten. Sandberg bei Devinska Nova Ves, Slowakei, 17.09.2022, 234 m, 48° 11' 47 N, 16° 58' 41 O
Abb. 3 Blütenköpfchen von Scabiosa ochroleuca, auf einem südexponierten Elbhang nördlich von Meißen, 04.06.2020, 165 m, 51° 11' 10 N, 13° 27' 08 O
Abb. 4 Individuenreicher Bestand der Scabiosa ochroleuca in der pannonischen Steppe, Ostösterreich, Hundsheimer Berg, 22.09.2009, 470 m, 48° 07' 57 N, 16° 55' 15 O
Abb. 5 Fiederspaltige Laubblätter der Scabiosa ochroleuca, auf einem südexponierten Elbhang nördlich von Meißen, 04.06.2020, 165 m, 51° 11' 10 N, 13° 27' 08 O
Abb. 6 Blütenköpfchen von Scabiosa ochroleuca mit Hochblättern, an einem südexponierten Elbhang nördlich von Meißen, 04.06.2020, 165 m, 51° 11' 10 N, 13° 27' 08 O


Der Gattungsname Scabiosa L. existierte schon vorlinnäisch und ist nicht eindeutig, zumal sich der Name auf mindestens neun verschiedene Gattungen bezog. Möglich erscheint ein Benennungsmotiv nach der Heilwirkung gegen Hauterkrankungen, die sich auch im deutschen Namen "Grindkraut" wiederfindet, lat. "scabiosus" (= räudig, krätzig); ein Fachbegriff der heute noch für den Hautmilbenbefall gebraucht wird: Skabies. Das Art-Epitheton ochroleuca ist zusammen gesetzt aus gr. "ochros" (= blassgelb, Blass) und gr. "leukos" (= weiß), zu gelblichweiß oder blassgelb, ein Verweis auf die Blütenfarbe.

Die Gelbe Skabiose ist eine prächtige Pflanze mit großen, farbenfrohen Blüten im Sommer. Im Exotengarten ist ein sonniger Platz ideal. An den Boden bestehen kaum Anspüche, lediglich locker und nicht zu trocken sollte er sein, idealerweise zudem kalkhaltig und nährstoffarrm. Kombinationen mit immergrünen Exoten oder das mediterrane Beet sind dekorative Arrangements, wo die Pflanzen sommers ihre volle Pracht entfalten können.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Scabiosa ochroleuca. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/scabiosa-ochroleuca.html am Tg.Mo.Jahr.