Serenoa repens (W. Bartram) Small
Synonym: Sabal serrulata (Michx.) Nuttall ex Schultes & Schultes
Sägepalme, Sägepalmetto, Arecaceae - Palmen
Frühlingblüher, III–VI, bis 4 m hoch, immergrün, mehrjährig
Serenoa repens ist eine Palmenart mit kriechenden, sich verzweigenden, oft unterirdischen, manchmal aufsteigenden, 1–3 m hohen Stämmen. Sie stammt aus dem Südosten der USA und siedelt gerne im Unterwuchs der Pinienwälder, Hammocks (dichten Wäldchen auf erhöhtem Terrain, meist dominiert von Harthölzern), Sümpfen und Marschen, auf den Dünen der Küsten oder gestörten Flächen. Oft gehört die Sägepalme zu den ersten Pflanzen, die freie Flächen besiedeln. Dort können sie dichte Kolonien oder individuenreiche Bestände bilden. Salzige Winde, lichter Schatten und volle Sonneneinstrahlung werden toleriert. Die Blattstiele sind bewehrt, fein bis grob gesägt. Die Blätter sind steif, mit tief eingeschnittenen Segmenten und einer Hastula die sowohl ober- als auch unterhalb des Blattes sichtbar ist. Die Blüten sind zwittrig, cremig weiß, duftend, 4–5 mm groß. Die Früchte sind grün, später orange bis schwarz, oval bis 2 cm Länge und enthalten jeweils einen Samen.



















Meistens finden sich in der Natur Bestände mit grün-gelben Blättern. Besonders in Küstennähe auf den Keys und an der südlichen Atlantikküste kommen Ökotypen mit silbrigen bis bläulich-grauen Blättern vor, die von manchen Autoren als eigene Unterart gesehen werden. In manchen Jahren kommen die Pflanzen nur wenig zur Blüte; auch die Fruchtbildung kann erheblich von Jahr zu Jahr schwanken. Im medizinischen Bereich werden die Früchte als Mittel gegen Prostatavergrößerung genutzt, da sie die Bildung wirksamen Testosterons hemmen.
Serenoa repens ist nicht nur sehr anpassungsfähig und toleriert eine ganz Reihe unterschiedlicher Bedingungen am Standort, sondern überlebt als Pionierpflanze auch oft Brände und kann in der Neubesiedlung von Brandflächen rasch wieder dichte Bestände bilden.
Der Gattungsname Serenoa Benth. & Hook. f. wurde zu Ehren des amerikanischen Botanikers Sereno Watson (1826–1892) etabliert. Das Art-Epitheton repens stammt von lat. "repens" (= kriechend) und beschreibt den kriechenden Habitus der Pflanzen.
Obwohl Serenoa repens eine sehr robuste Palmenart ist, Trockenheit, Hitze und Salzeintrag ausgeprochen gut verträgt, ist sie dennoch empfindlich auf Kälte. Kurzfristige einstellige Fröste sind sicherlich kein Problem, die typischen mitteleuropäischen Winter mit ihren langen Kälteperioden, Eistagen und Bodenfrösten hingegen schon. Serenoa repens ist nicht winterhart, sondern nur mit beheiztem Winterschutz im Freiland zu kultivieren. Auch dies kann schwierig sein, da die Pflanzen hohe Temperaturen, am besten subtropisches Klima für ausreichenden Wuchs benötigen. In Mitteleuropa dürfte daher ein Anbau wohl nur in den sommerwarmen, kontinentalen, südöstlichen Gebieten in Frage kommen.
Nichtsdestotrotz sind Sägepalmen hervorragende Pflanzen für die Kübelhaltung. Sie sind dekorativ, einfach zu halten, verzeihen auch mal leichte Kälte oder kurzfristig vergessenes Gießen. Zudem können einzelne Pflanzen im Laufe der Jahre zu prächtigen, dichten Horsten im Topf heranwachsen, blühen und eventuell keimfähige Samen bilden. Im Winter ist ein lichter Platz im Gewächshaus oder Wintergarten empfehlenswert, Temperaturen zwischen +5 und +20 °C, mäßiges Gießen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jones, D. L. 1994: Palmen. – Könemann Verlag, Köln, 409 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Serenoa repens. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/serenoa-repens.html am Tg.Mo.Jahr.