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Silene nutans L.
synonym: Atocion armeria (L.) Raf.
Nickendes Leimkraut, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Sommerblüher, VIVIII, 3050 cm hoch, sommergrün,
mehrjährig
Das Nickende Leimkraut tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf,
im Nordwesten fehlt es fast ganz. Das Verbreitungsgebiet ist
europäisch-westsibirisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf kalkfreien
Halbtrockenrasen, in Felsfluren, Trockensäumen und -wäldern.
Die Pflanzen sind aufrecht wachsend mit nicht blühenden Rosetten. Die
Stängel sind behaart, nach oben hin klebrig-drüsig. Die
Laubblätter sind gegenständig, spatelförmig bis eiförmig
oder lanzettlich, behaart und randständig oft gewellt. Die
Blütenstände sind einseitswendige, rispige, oft
überhängende Thyrsen. Die Blüten sind meist nickend,
überwiegend nachts geöffnet, duftend und haben eine 13 mm
lange Nebenkrone mit schmal lanzettlichen bis fädlichen Abschnitten.
Der Kelch ist 616 mm lang, 10-nervig, walzenförmig und drüsig.
Die Kronblätter sind weiß, oft eingerollt, 1525 mm lang,
tief 2-spaltig und unterseits rötlich oder grün. Später bilden
sich Kapselfrüchte.
Abb. 1 Krone und Kelch von Silene nutans, Wegesrand im Wald bei Ebernburg, Rheinland-Pfalz, 08.06.2021, 192 m, 49° 48' 02 N, 07° 49' 46 O | Abb. 2 Gegenständige Laubblätter von Silene nutans, Wegesrand im Wald bei Ebernburg, Rheinland-Pfalz, 08.06.2021, 192 m, 49° 48' 02 N, 07° 49' 46 O |
Abb. 3 Tief gespaltene Kronblätter von Silene nutans mit den fädlichen Nebenkronen. Wegesrand im Wald bei Ebernburg, Rheinland-Pfalz, 08.06.2021, 192 m, 49° 48' 02 N, 07° 49' 46 O | Abb. 4 Individuenreicher Bestand der Silene nutans in einem Halbtrockenrasen der Rheinbrohler Ley, 06.07.2021, 198 m, 50° 29' 09 N, 07° 20' 25 O |
Abb. 5 Blüten der Silene nutans in einem Halbtrockenrasen der Rheinbrohler Ley, 06.07.2021, 198 m, 50° 29' 09 N, 07° 20' 25 O | Abb. 6 Spatelförmige, untere Laubblätter der Silene nutans im Steinbruch am Attlesee, Nesselwang, 05.06.2022, 893 m, 47° 37' 44 N, 10° 31' 57 O |
Abb. 7 Bestand der Silene nutans im Steinbruch am Attlesee, Nesselwang, 05.06.2022, 893 m, 47° 37' 44 N, 10° 31' 57 O | Abb. 8 Blüten der Silene nutans mit der fädlichen Nebenkrone (Pfeil). Steinbruch am Attlesee, Nesselwang, 05.06.2022, 893 m, 47° 37' 44 N, 10° 31' 57 O |
Der Gattungsname Silene L. soll der griechischen Mythologie entlehnt
worden sein und zielt auf die Ähnlichkeit des fettbäuchigen Begleiters
des Dionysos (Bacchus), Silen, mit den aufgeblasenen Kelchen der
S. vulgaris (Moench) Garcke ab.
Das Epitheton nutans stammt von lat. "nutans" (= nickend), nach den
nach unten geneigten Blüten.
Silene nutans ist eine hübsche Gartenstaude für den
silikatreichen Standort im Steingarten, Alpinum oder der Sukkulentenpflanzung
in Sonne bis Halbschatten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Silene nutans.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/silene-nutans.html am Tg.Mo.Jahr.
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