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Sisyrinchium angustifolium Mill.
synonym: Sisyrinchium montanum Greene
Sisyrinchium bermudiana auct.
Bermudiana angustifolia (Mill.) Kuntze
Schmalblättrige Binsenlilie, Blau-Augen-Grasschwertel, Gewöhnliches
Grasschwertel, Iridaceae - Schwertliliengewächse
Frühsommerblüher, VIX, 2045 cm
hoch, sommergrün, mehrjährig
Die Schmalblättrige Binsenlilie stammt aus dem östlichen Nordamerika,
wo die Pflanzen in Feuchtwiesen, lichten Wäldern, Sümpfen und an
Bauchufern wachsen. In Westeuropa ist sie eingebürgert und bildet
beispielsweise in Irland und England stabile Bestände. In Mitteleuropa
tritt sie unbeständig auf, in manchen Gärten ist sie verwildert.
Die Stängel sind verzweigt mit 12 Knoten und 2,35 mm breit.
Die Laubblätter sind linear-lanzettlich, 36 mm breit und beim
Vertrocknen schwarz werdend. Die Blütenstände sind terminal, mit
jeweils 24 blauen, selten weißen, 1,5 cm im Durchmesser großen
Blüten mit gelbem zentralem Fleck. In Nordamerika wird die Art daher
auch "Blue-Eyed Grass" genannt. An den Perigonblättern finden sich meist
Grannenspitzen.
Abb. 1 Blütenstand mit 2 Blüten des Sisyrinchium angustifolium, Privatgarten, 28.09.2014 | Abb. 2 Blaue Blüte mit gelbem Zentralfleck beim Sisyrinchium angustifolium, Privatgarten, 28.09.2014 |
Abb. 3 Blüten und Früchte des Sisyrinchium angustifolium im Botanischen Garten Bochum, 29.05.2016 | Abb. 4 Die blauvioletten Blüten von Sisyrinchium angustifolium haben einen gelben Schlund und Grannenspitzen. Botanischer Garten Bochum, 29.05.2016 |
Abb. 5 Die schmalen, grasartigen Laubblätter des Sisyrinchium angustifolium, Privatgarten, 28.09.2014 | Abb. 6 Dekorativ ist Sisyrinchium angustifolium im Steingarten, wo die filigranen Laubblätter zur Geltung kommen. Botanischer Garten Bochum, 29.05.2016 |
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Abb. 7 Die ungewöhnliche Blüte des Sisyrinchium 'Janet Denman' mit braunviolettem bis strohfarbenem Perigon, bei der es sich womöglich um einen S. angustifolium handelt, Privatgarten, 08.06.2014 |
Der Gattungsname Sisyrinchium L. wurde schon im Altertum für
bestimmte Pflanzen der Einkeimblättrigen genutzt. Allerdings ist die
genaue Zuordnung nicht klar. So bezeichnet das gr. "sisyrigchion"
möglicherweise die Berbernuss, beziehungsweise Kleine Sandiris,
Iris sisyrinchium L., und wurde
auf (nicht mehr ermittelbare) Arten der Einkeimblättrigen mit essbarem
Rhizom bezogen. Linné nutzte den Gattungsnamen für die früh
aus Amerika nach Europa eingeführte Gattung der Iridacaeae, ohne dass
die Etymologie letztlich klar wird. Das Epitheton angustifolium leitet
sich ab von lat. "angustus" (= schmal) und lat. "-folius" (= blättrig),
schmalblättrig, ein treffendes Epitheton.
Mit der Schmalblättrigen Binsenlilie gibt es schon etwas
längerfristige Erfahrungen. Sie wachsen idealerweise im Vordergrund
einer Pflanzung und bevorzugen feuchte Standorte, selbst wenn diese
vorübergehend überflutet sind. Die Ansprüche an den Boden
sind gering. Pflanzen die sich wohlfühlen breiten sich langsam über
das sich verzweigende Rhizom aus. Auch selbständiges Aussäen kann
man beobachten. Unerwünschte Exemplare können relativ einfach entfernt
werden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007:
Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und
Zierpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Sisyrinchium angustifolium.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sisyrinchium-angustifolium.html am
Tg.Mo.Jahr.
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