Smilacina racemosa (L.) Desf.
synonym: Convallaria racemosa L.
Maianthemum racemosum (L.) Link
Polygonastrum racemosum (L.) Moench
Tovaria racemosa (L.) Neck. ex Baker
Unifolium racemosum (L.) Britton
Vagnera racemosa (L.) Morong ex Kearney
Traubiges Duftsiegel, Falsches Amerikanisches Salomonsiegel, Rispen-Schattenblümchen
Asparagaceae - Spargelgewächse
auch: Liliaceae - Lilengewächse
Frühlingblüher, IV–V, 75–125 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Das Traubige Duftsiegel stammt aus Nordamerika und Nordmexiko, wo die Pflanzen in der Krautschicht lichter Laubwälder, in Strauchgesellschaften und an Ruderalstandorten entlang von Straßen und Wegen in Höhen von 0–882 m über NN wachsen. Es sind sommergrüne Pflanzen, die ein langes, kriechendes, zylindrisches, 8–14 mm dickes Rhizom bilden. Die Stängel sind einzeln, aufrecht oder überhängend, unverzweigt, 75–125 cm hoch, 7–9 mm im Durchmesser und tragen 7–12 Laubblätter. Die Laubblätter sind wechselständig, sitzend oder kurz gestielt, eiförmig bis elliptisch, 7–17 cm lang, 5–8 cm breit und beidseits kahl. Die Blütenstände sind terminale, kegelförmige, 70–250-blütige, verzweigte Rispen mit weißen, 3-zähligen, bis 1 mm gestielten, 1–2 mm langen Einzelblüten. Die Perigonblätter sind rudimentär oder fehlen ganz. Später bilden sich anfangs grüne, kupferfarben gefleckte, später durchscheinend rote, kugelige, 4–6 mm im Durchmesser große, 3-lappige Beerenfrüchte mit 1–4 kugeligen Samen.
Von vielen Autoren wird Maianthemum racemosum als das gültige Binomen akzeptiert. Manche Autoren unterscheiden 2 Unterarten.



Der Gattungsname Smilacina Desf. ist das Deminutiv der Stechwinde, Smilax L., nach den traubigen oder rispigen Blüten- und Fruchtständen, die jenen der Stechwinden ähneln. Das Epitheton racemosa stammt von lat. "racemosus" (= traubig), nach den rispigen, traubenähnlichen Blütenständen.
Smilacina racemosa wurde schon 1635 nach Europa eingeführt. Sie ist eine robuste Schattenpflanze für den Exotengarten, die mit hübschen, weißen Blütenständen im Frühling aufwartet und von Spätsommer bis Herbst leuchtend rote Beerenfrüchte trägt. Ideal ist ein mullreicher, feuchter, neutraler bis saurer Boden in lichtem Schatten oder Halbschatten. Hübsch sind Gruppenpflanzungen in der Krautschicht oder Kombinationen mit Farnen und Cyclamen hederifolium Aiton. Die Pflanzen breiten sich langsam über das Rhizom aus ohne invasiv zu werden. Besonders im Frühjahr beim Austrieb ist auf Schnecken zu achten. Die Art ist bis Z 5 winterhart.
Referenzen
eFloras 2008: eFloras. – Missouri Botanical Garden, St. Louis & Harvard University Herbaria, Cambridge, http://www.efloras.org, 2021.
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Smilacina racemosa. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/smilacina-racemosa.html am Tg.Mo.Jahr.