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Stellaria media (L.) Vill.
  synonym: Alsine media L.
                 Stellaria apetala Ucria ex Roem.
                 Stellaria hiemalis Raunk.
                 Stellaria vulgaris Raunk.
Vogel-Sternmiere, Vogelmiere, Hühnerdarm, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Vorfrühlingblüher, I–XII, 05–40 cm hoch, immergrün, ein-, zweijährig

Die Vogel-Sternmiere tritt in Mitteleuropa fast überall gemein auf. Ursprünglich stammt die Art wahrscheinlich aus dem europäisch-westasiatischen Raum und hat ihr Verbreitungsgebiet durch menschliche Aktivität inzwischen zirkumpolar ausgeweitet. Verbreitung über Bodenaushub, Gartenabfälle und über Schuhwerk ist der Grund. In Mitteleuropa ist sie schon vor 1.500 n. Chr. eingebürgert (Archäophyt). Bevorzugt besiedelt sie Ackerränder, Gärten, Weinberge, Uferfluren und Ruderalstandorte. Die Pflanzen wachsen niederliegend bis aufsteigend, können bisweilen dichte "Rasen" bilden. Die Stängel sind rund und meist 1-reihig behaart. Die Laubblätter sind eiförmig, frisch grün und zugespitzt. Die Kronblätter sind fast bis zum Grund geteilt, etwa so lang oder kürzer als die 3–5 mm langen Kelchblätter. Die Blüten haben 3 Griffel und 0–10 Staubblätter. Die Kapseln sind rundlich bis eiförmig, mit 6 mm etwa so lang bis etwas länger als der Kelch.

Die besten Erkennungsmerkmale sind der 1-reihig behaarte Stängel und die Kronblätter, die so lang oder etwas kürzer als der Kelch sind.


Abb. 1 Blüte der Stellaria media mit den etwa gleich langen Kron- und Kelchblättern. Kiesbett am Rheinufer bei Stürzelberg, 06.09.2017, 36 m, 51° 09' 36 N, 06° 51' 06 O
Abb. 2 Kriechende Pflanze der Stellaria media im Kiesbett am Rheinufer bei Stürzelberg, 06.09.2017, 36 m, 51° 09' 36 N, 06° 51' 06 O
Abb. 3 Typische Blüte von Stellaria media mit etwas kürzeren Kron- als Kelchblättern, eiförmige Laibblätter. Parkplatz im Naturpark De Meinweg, Niederlande, 19.09.2018, 45 m, 51° 09' 37 N, 06° 06' 02 O
Abb. 4 Kelchblätter und rundlich-eiförmige Fruchtkapsel von Stellaria media sind etwa gleich lang. Kiesbett am Rheinufer bei Stürzelberg, 06.09.2017, 36 m, 51° 09' 36 N, 06° 51' 06 O


Der Gattungsname Stellaria L. leitet sich ab von lat. "stellaris" (= sternförmig) und beschreibt die sternenförmige Krone. Das Epitheton media stammt von lat. "medius" (= mittlerer), bezieht sich auf die taxonomische Stellung einer Art zwischen zwei ähnlichen Arten.

Bei den Sternmieren sind die Kronblätter fast bis zum Grund 2-teilig oder fehlen ganz, lediglich bei Stellaria holostea L. sind sie bis zur Hälfte geteilt. Bei den ähnlichen Hornkräutern, Cerastium L., sind die Kronblätter maximal bis zur Hälfte geteilt.

Stellariae mediae sind Pflanzen, die meist als Unkräuter empfunden und entfernt werden. Dies hängt mit der kurzen Generationszeit zusammen und dem Umstand, dass in milden Wintern Samen durchaus keimen und zu adulten Pflanzen heranwachsen können.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Stellaria media. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/stellaria-media.html am Tg.Mo.Jahr.