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Symphytum officinale L.
Gewöhnlicher Beinwell, Arznei-Beinwell, Boraginaceae -
Boretschgewächse, Rauhblattgewächse
Frühlingblüher, IVVII, 30100 cm
hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Gewöhnliche Beinwell tritt fast überall in Mitteleuropa verbreitet
auf, im Norden Mitteleuropas eher zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist
europäisch bis westasiatisch. In Neuseeland und dem östlichen Amerika
ist er eingebürgert. Bevorzugt werden feuchtere Standorte wie Wiesen,
Ufer von Gewässern, Gräben, Äcker und Ruderalstandorte besiedelt.
Es sind sommergrüne Pflanzen mit einer mehrköpfigen Rübenwurzel,
aus der mehrere Stängel entspringen können. Die Stängel verzweigen
und sind mit abstehenden, weißen Borsten bedeckt. Jedes Laubblatt
läuft den Stängel bis zum nächsten Laubblatt hinab mit 23
mm breiten Flügeln, wodurch die Stängel geflügelt sind. Die
Blüten stehen in Doppelwickeln, sind nickend und haben einen 26
mm langen Stiel. Die Kronen sind 12 cm lang, doppelt so lang wie die
Kelche und rotviolett bis gelblich-weiß. Die Kelche sind bis zu 3/4
gespalten mit lanzettlichen Zipfeln. Später bilden sich kahle, schwarze
und eiförmige Früchte.
Manche Autoren spalten mehrere Unterarten ab. Die ssp. bohemicum (F.
W. Schmidt) Celak. hat eine weißgelbe Krone, die kleiner als jene der
ssp. officinale ist, und sie weist schmalere Laubblätter auf.
Abb. 1 Gelblich weiß blühendes Symphytum officinale in einer sandigen Wiese auf der Büdericher Insel, Wesel, 30.04.2016, 24 m, 51° 38' 36 N, 06° 36' 42 O | Abb. 2 Symphytum officinale auf einer Kiesbank im Rheinbogen bei Stürzelberg, 15.05.2010, 32 m, 51° 09' 36 N, 06° 50' 10 O |
Abb. 3 Symphytum officinale im Schotterbett des Rheins bei Düsseldorf-Volmerswerth, 06.09.2009, 31 m, 51° 11' 00 N, 06° 45' 32 O | Abb. 4 Schematische Darstellung des Aufbaus vom Blütenstand einer Wickel wie beim Symphytum officinale |
Abb. 5 Symphytum officinale ssp. bohemicum auf einer gestörten Fläche an einer Kleingartensiedlung in Marl-Hamm. 19.08.2017, 45 m, 51° 40' 39 N, 07° 08' 16 O | Abb. 6 Laubblätter eines gelblich weiß blühendes Symphytum officinale in einer sandigen Wiese auf der Büdericher Insel, Wesel, 30.04.2016, 24 m, 51° 38' 36 N, 06° 36' 42 O |
Abb. 7 Symphytum officinale in einer sandigen Wiese auf der Büdericher Insel, Wesel, 30.04.2016, 24 m, 51° 38' 34 N, 06° 36' 40 O | Abb. 8 Blüten des Symphytum officinale an einem Wegesrand im Oberfeldbachtal, Remscheid, 10.06.2017, 287 m, 51° 10' 37 N, 07° 17' 01 O |
Abb. 9 Rotviolette Blüten von Symphytum officinale in einer Wiese auf auf Langeoog, 11.06.2021, 3 m, 53° 44' 41 N, 07° 30' 05 O | Abb. 10 Borstig behaarter Stängel des Symphytum officinale in einer Wiese auf auf Langeoog, 11.06.2021, 3 m, 53° 44' 41 N, 07° 30' 05 O |
Der Gattungsname Symphytum L. stammt gr. "symphytos" (= zusammenwachsen,
zugeheilt), nach der arzneilichen Bedeutung als Heilmittel bei Knochenleiden.
Das Epitheton officinalis kommt von lat. "officina" (= Werkstatt),
im Sinne von Apotheke, beziehungsweise Offizin, und ergibt sich aus der
ehemaligen heilkundlichen Nutzung der Pflanzen.
Symphytum officinale wird schon mindestens seit dem Mittelalter in
Arzneigärten kultiviert und ist ein hübscher Sommerblüher
für das sonnige Staudenbeet.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Symphytum officinale.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/symphytum-officinale.html am
Tg.Mo.Jahr.
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