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Tetrapanax papyrifer (Hook.) K. Koch
synonym: Aralia mairei H. Lév.
Aralia
papyrifera Hook.
Didymopanax
papyrifer (Hook.) K. Koch
Echinopanax
papyriferus (Hook.) Kuntze
Fatsia
papyrifera (Hook.) Benth. & Hook. f. ex F. B. Forbes & Hemsl.
Reispapierbaum, Araliaceae - Araliengewächse
Herbst-, Winterblüher, XI, 23,5 m hoch, (sommer-)
immergrün, mehrjährig
Der Reispapierbaum stammt aus China und Taiwan, wo die Pflanzen in
Strauchgesellschaften in Höhen von 1002.800 m über NN wachsen.
Am Naturstandort sind die Pflanzen meist immergrün, in frostexponierten
Lagen oder bei der Freilandkultur in Mitteleuropa sommergrün,
beziehungsweise die Blätter erfrieren schon bei geringen Frösten
ab etwa 3 °C. Es sind Sträucher oder kleine Bäume,
die Wurzelsprosse bilden können. Die Pflanzen sind dicht mit rostfarbigen
oder blass braunen Sternhaaren bedeckt. Die Stämme sind nicht oder nur
locker unregelmäßig verzweigt, insbesondere an ehemaligen, terminalen
Blütenständen. Der Stammdurchmesser kann bis 9 cm betragen, innen
haben die Stämme weißes, weiches Mark. Die Laubblätter haben
bis 50 cm lange, runde Stiele, sind länglich oval im Umriss, 5075
cm lang, 712-fach gelappt, papierartig bis fast ledrig, ganzrandig
oder fein gesägt, oberseits kahl und unterseits dicht sternhaarig. Der
Blütenstand ist eine vielblütige, terminale Gesamtrispe, die aus
mehreren Teildolden besteht, und einen kurzen, 11,5 cm langen
Blütenstandsstiel aufweist. Die Teildolden haben einen Durchmesser von
12 cm. Die Einzelblüten sind gelblich weiß, mit einem etwa
1 mm langen, dicht sternhaarigen Kelch. Die Krone ist 4(5)-zählig,
mit etwa 2 mm langen, dicht sternhaarigen Kronblättern. Später
bilden sich dunkel purpurfarbene, kugelige, etwa 4 mm große
Steinfrüchte.
Manche Autoren verorten den ursprünglichen Naturstandort des Reispapierbaums
in Taiwan und sehen die Bestände in Südchina als eingeführt.
In warmen Ländern wird die Art oft als Zierpflanze angebaut. Das Mark
der Stämme wird in feine Abschnitte geschnitten und als "Reispapier"
genutzt.
Abb. 1 Bei etwa 6 °C erfrorener Blütenstand des Tetrapanax papyrifer in einem Privatgarten in Gloucester, England, 04.03.2018 | Abb. 2 Neuaustrieb des Tetrapanax papyrifer nach etwa 15 °C mit erforenen Stämmen, Privatgarten, 20.06.2009 |
Abb. 3 Blühender Tetrapanax papyrifer in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol, 28.10.2019 | Abb. 4 Winterlicher Aspekt eines etablierten, mehrstämmigen Bestandes des Tetrapanax papyrifer in einem Privatgarten in Gloucester, England, 04.03.2018 |
Abb. 5 Frostgeschädigtes, frisch austreibendes Laubblatt des Tetrapanax papyrifer in einem Privatgarten in Gloucester, England, 04.03.2018 | Abb. 6 Tetrapanax papyrifer eignet sich hervorragend für tropisches Design, Privatgarten in den Niederlande, 04.03.2018 |
Abb. 7 Etwa 3 m hohe, alte Pflanze des Tetrapanax papyrifer in einem Privatgarten in Rheinstetten, 31.05.2018 | Abb. 8 Im Frühling neu austreibendes Tetrapanax papyrifer zusammen mit Hyacinthoides non-scripta (L.) Rothm. im Arboretum Bokrijk, Belgien, 01.05.2019 |
Der Gattungsname Tetrapanax (K. Koch) K. Koch leitet sich ab von gr.
"tetra-" (= vier-) und gr. "panax" (= Gummiwurz). Vorlinnäisch wurden
unter Panax L. zahlreiche als Universalheilmittel genutzte
Doldenblütler verstanden. Später bezog Linné diesen
Gattungsnamen auf "Ginseng, Kraftwurz", die durch 5-zählige Blüten
gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Tetrapanax mit meist 4-zähligen
Blüten. Das Artepitheton papyrifer spiegelt die traditionelle
Nutzung zur Papierherstellung wieder.
Tetrapanax papyrifer ist in Mitteleuropa an der Grenze der
Winterhärte. Jung gesetzte Pflanzen sind in den ersten 12 Jahren
im Winter mit Reisig, Mulch oder Umwickeln zu schützen. Sind die Pflanzen
etabliert, was an der Bildung von mehreren Schösslingen zu erkennen
ist, werden auch tiefere Fröste toleriert. In kälteren Regionen
ist regelmäßiger Schutz auch an etablierten Pflanzen ratsam. Ab
etwa 3 °C erfrieren Blätter und Blüten. Die
Stämme frieren ab etwa 11 °C zurück. Auch vollständig
zurückgefrorene Exemplare regenerieren sich gut, sofern das Rhizom
ausreichend Masse aufgebaut hat und in Extremwintern mit Mull vor tiefen
Bodenfrösten geschützt wird. Früchte sind in Mitteleuropa
beim Anbau im Freiland selten zu erwarten, selbiges gilt für die
Blüte.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Tetrapanax papyrifer.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/tetrapanax-papyrifer.html am
Tg.Mo.Jahr.
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