Trinia glauca (L.) Dumort.
synonym: Pimpinella glauca L.
Trinia stankovii Schischk.
Blaugrüner Faserschirm, Apiaceae - Doldenblütler
Beginn Frühsommerblüher, IV–VI, 15–50 cm hoch, sommergrün, zweijährig, kurzlebig
Der Blaugrüne Faserschirm tritt in Mitteleuropa selten auf und die Vorkommen beschränken sich weitestgehend auf Trockenrasengebiete am Mittel- und Oberrheingebiet. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen trockene Felsfluren und Trockenrasen auf Kalk und Sand. Beim Blaugrünen Faserschirm handelt es sich um eine der wenigen einheimischen Doldenblütengewächse das zweihäusig getrenntgeschlechtig ist. Die Pflanzen bilden eine Rübenwurzel, sind von Grund an sparrig verzweigt und bilden im Umriss meist eine Halbkugel. Die Stängel sind meist zickzackförmig verzweigend, kahl, längs gestreift, schwach gerippt, grün, rot oder gelblich-braun. Laubblätter gibt es nur wenige, diese bevorzugt basal, nach oben hin spärlicher, kleiner werdend und basal oft rasch vertrocknend oder hinfällig. Die Laubblätter sind 2–3-fach gefiedert mit linealen bis fädlichen Abschnitten; obere Laubblätter zumeist nur aus einer häutigen, aufgeblasenen Scheide mit wenigen Fiederzipfeln bestehend. Die Dolden bestehen aus 4–8 Döldchen und haben keine Hüllblätter (Hüllblätter sind bei Doldenblütler die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Hüllchenblätter unterhalb der Döldchen gibt es 0–3, diese rasch hinfällig. Männliche Döldchen sind vielblütig, weibliche Döldchen meist 4–8-blütig. Die Kronblätter der männlichen Blüten haben einen schmalen, grünen Mittelstreifen, die der weiblichen Blüten einen breiten, rötlichen. Später bilden sich schwarzbraune Früchte mit deutlichen Rippen.






Der Gattungsname Trinia Hoffm. wurde zu Ehren von Karl Bernhard Trinius (1778–1841) etabliert, einem russischen Botaniker. Das Epitheton glauca leitet sich ab von gr. "glaukos" (= blaugrün), nach der Farbtönung der Pflanzen.
Trinia glauca ist eine zierliche Pflanze für den Steingarten oder das Alpinum. Der Standort sollte sonnig, kalkhaltig und relativ trocken sein. Die Pflanzen sind getrenntgeschlechtig und kurzlebig, mithin sind mehrere Exemplare und offene Flächen zur selbständigen Aussaat Voraussetzung eines langfristig erfolgreichen Anbaus im Garten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Trinia glauca. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/trinia-glauca.html am Tg.Mo.Jahr.