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Viola guestphalica Nauenb.
synonym: Viola lutea var. westfalica A. A. H. Schulz
Violettes Galmeiveilchen, Violettes Galmeistiefmütterchen, Violaceae - Veilchengewächse
Sommerblüher, V–X, 10–40 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Violette Galmeiveilchen tritt in Mitteleuropa selten und ausschließlich bei Blankenrode, Westfalen, auf, wo es auf schwermetallbelasteten, ehemaligen Bergbauböden wächst, die heute zu zinkreichen Xerothermrasen und Magerwiesen sich entwickelt haben.

Die Pflanzen bilden einen weit kriechenden Wurzelstock mit unterirdischen Ausläufern und vielen aufrechten Stängeln. Die Nebenblätter sind fingerförmig geteilt, ganzrandig und mit linealen Zipfeln. Die Blüten erscheinen im Sommer, sind purpurviolett bis blau, 29–39 mm lang, mit ebenfalls blauem, 4,3–8 mm langem Sporn.


Abb. 1 Behaarte Laubblätter und geteilte Nebenblätter von Viola guestphalica im Schwermetallrasen bei Blankenrode, 18.05.2023, 406 m, 51° 31' 52 N, 08° 54' 17 O
Abb. 2 Bestand der Viola guestphalica im Xerothermrasen bei Blankenrode, 18.05.2023, 406 m, 51° 31' 52 N, 08° 54' 17 O
Abb. 3 Blauviolette Blüten von Viola guestphalica im Schwermetallrasen bei Blankenrode, 18.05.2023, 406 m, 51° 31' 52 N, 08° 54' 17 O
Abb. 4 Dunkelviolette Sporne bei Viola guestphalica im Schwermetallrasen bei Blankenrode, 18.05.2023, 406 m, 51° 31' 52 N, 08° 54' 17 O
Abb. 5 Rundlich-eiförmige Grundblätter von Viola guestphalica im Schwermetallrasen bei Blankenrode, 18.05.2023, 406 m, 51° 31' 52 N, 08° 54' 17 O
Abb. 6 Viola guestphalica zusammen mit der Frühlingsmiere, Minuartia verna (L.) Hiern, im Schwermetallrasen bei Blankenrode, 18.05.2023, 406 m, 51° 31' 52 N, 08° 54' 17 O


Der Gattungsname Viola ist von Linné aus dem Lateinischen übernommen worden und bedeutete schon im Altertum Veilchen. Das Epitheton guestphalica bezieht sich auf den Standort in Westfalen.

Violae guestphalicae sind dekorative Pflanazen für sonnige, offene Stellen im Alpinum. Man wähle ausschließlich gärtnerisch vermehrte Pflanzen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Viola guestphalica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viola-guestphalica.html am Tg.Mo.Jahr.