Anthyllis vulneraria L.
synonym:
Anthyllis alpestris Hegetschweiler-Bodmer
Anthyllis dillenii Schult. ex Steud.
Anthyllis linnaei Juz.
Gewöhnlicher Wundklee, Echter Wundklee, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Vollfrühlingblüher, V–VIII, 05–90 cm, immergrün, mehrjährig, kurzlebig
Der Gewöhnliche Wundklee tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet bis zerstreut auf. Richtung Norden wird er selten oder fehlt ganz. In Österreich ist die Art verbreitet in allen Bundesländern. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. In Afrika, Amerika und Australien ist er eingebürgert. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen Rasen, Wiesen, Küstendünen, trockene Kiefernwälder und Ruderalstandorte wie Steinbrüche, Sandgruben oder Böschungen. Als Rohbodenpionier kann der Gewöhnliche Wundklee gelegentlich in Massenbeständen auftreten.
Die Pflanzen haben eine Pfahlwurzel, wachsen niederliegend bis aufrecht, verzweigt oder unverzweigt, meist mit Grundblattrosette. Die Grundblätter sind gestielt, meist ungeteilt, gelegentlich mit vergrößerten Endblättchen. Die Stängelblätter sind unpaarig gefiedert, eiförmig bis lanzettlich, mit bis zu 7 Fiederblattpaaren. Die Blütenstände sind kopfig, dichtblütig und von handförmig gelappten Hochblättern umgeben. Die Blütenkronen sind gelb, weißlich, orangefarben oder rötlich.
Vom Gewöhnlichen Wundklee gibt es ein Panoptikum von über 100 infraspezifischen Taxa, die von manchen Autoren teilweise auf Artbasis gesehen werden. Hier wird das Taxon im weiteren Sinne besprochen, da die meisten Ökotypen zwar stabile Merkmale aufweisen und selten hybridisieren, aber oft nur Intermediärsippen repräsentieren und im internationalen Gebrauch sehr unterschiedlich behandelt werden.














Der Gattungsnamen Anthyllis L. wurde schon vorlinnäisch genutzt, gr. "anthos" (= Blume), zum Deminutiv gr. "anthyllion" (= Blümchen), wobei das Benennungsmotiv unklar beibt. Das Epitheton vulneraria stammt von lat. "vulnus" (= Wunde), nach der ehemals arzneilichen Nutzung in der Wundbehandlung.
Anthyllis vulneraria ist ein immergrüner Sommerblüher für den sonnigen Standort im Alpinum, mediterranen Beet oder Sukkulentengarten. Die Pflanzen bevorzugen kalkreichen Boden und eher trockene Standorte.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Anthyllis vulneraria. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/anthyllis-vulneraria.html am Tg.Mo.Jahr.