Armeria maritima Willd.
Gewöhnliche Grasnelke, Plumbaginaceae - Bleiwurzgewächse
Sommerblüher, V–XI, 05–50 cm, mehrjährig, sommer-/immergrün
Die Gewöhnliche Grasnelke tritt in Mitteleuropa verbreitet bis gemein an den Küsten und im Nordosten, selten bis zerstreut in den übrigen Gebieten auf. Das Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar, besonders entlang der Küsten. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Dünen, Salzwiesen, Schwermetallrasen, trockenen Wäldern, Fels- und Sandrasen.
Die Pflanzen bilden eine Pfahlzwurzel mit Erneuerungsknospen am Wurzelhals (Pleiokormstaude). Die Laubblätter sind linealisch, 2–12 cm lang, 1–3 mm breit, 1(–3)-nervig, kahl oder behaart. Die 1(–2) Blütenstandsstiele sind aufrecht, stielrund, kahl und 10–30 cm lang. Die Hüllblätter des Blütenköpfchens überragen dieses nicht, sind braun oder bleich, zugespitzt bis stumpf, 8–25 mm lang und lanzettlich. Das Blütenköpfchen hat einen Durchmesser von 8–25 mm und ist meist kugelig. Die Blütenkronen sind purpur oder rosafarben.
Das zirkumpolare Verbreitungsgebiet und die unterschiedlichen Standortanpassungen von Armeria maritima haben zu einer Plethora an Synonymen, infraspezifischen Taxa und Umbenennungen geführt. Bei den meisten mitteleuropäischen Sippen handelt es sich um A. maritima ssp. elongata Bonnier (= A. vulgaris Willd.) mit langen (10–25 mm) äußeren Hüllblättern. Die in Westeuropa vorkommende ssp. martima hat kurze (bis 10 mm) Hüllblätter. Bei den auf Schwermetall vorkommenden Sippen handelt es sich um Varietäten der elongata.










Der Gattungsname Armeria Willd. geht auf das mittelfranzösische "armerie" zurück, eine Sammelbezeichung für mehrere Pflanzengattungen, die den Nelken ähnlich sind; ein Benennungsmotiv das sich auch noch in der deutschen Bezeichnung Grasnelke wiederfindet, obwohl A. maritima kein Nelkengewächs, sondern ein Bleiwurzgewächs ist. Das Epitheton maritima stammt von lat. "maritimus" (= Meer) und bezieht sich auf den Standort.
In Gärten ist Armeria maritima eine schon lange kultivierte Art von der es unterschiedliche Züchtungen und Sorten gibt. Es sind typische Steingartenpflanzen, die helle und trockenere Standorte im Garten mögen. Interessant ist die lange Blühdauer im Sommer und der immergrüne Aspekt. Weiß blühende Sorten sind ebenfalls sehr hübsch und genauso robust wie die Art.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Armeria maritima. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/armeria-maritima.html am Tg.Mo.Jahr.