Asarum europaeum L.
Europäische Haselwurz, Aristolochiaceae - Osterluzeigewächse
Beginn Erstfrühlingblüher, II–V, 05–10 cm hoch, (sommer-)immergrün, mehrjährig
Die Europäische Haselwurz tritt in Mitteleuropa in den kontinental betonten Regionen auf und besiedelt kolline bis montane Standorte in Laubmischwäldern mit ausgeprägter Mullschicht. Gelegentlich finden sich Bestände in Strauchgesellschaften, Auwäldern oder an siedlungsnahen Standorten, die durch menschliche Aktivität entstanden wurden. Meist siedeln die Pflanzen auf kalk- und basenhaltigen, feuchten und lehmhaltigen Böden. Das Verbreitungsgebiet ist eurasisch und reicht von Frankreich bis nach Sibirien und Griechenland. In Mitteleuropa fehlt die Art im Norden. Fundorte in Säumen oder Strauchgesellschaften erklären den deutschen Namen, da die Art auch unter der Gewöhnlichen Hasel, Corylus avellana L., gefunden wird.
Die Pflanzen sind meist immergrün, können in kalten Wintern oder langdauernder Trockenheit einziehen. Sie bilden ein reichlich verzweigendes Rhizom, welches mehrere Quadratmeter bedecken kann und derart große, flächige Kolonien bildet. Die Laubblätter sind nierenförmig, 3–10 cm breit, lang gestielt, unterseits mehr oder weniger dicht behaart und oberseits meist kahl. Die Blüten sind kurz gestielt, purpurbaun, glockig und 3(–4)-teilig mit verwachsenen Blütenhüllblättern. Später bilden sich Kapselfrüchte mit 6 Klappen. Typischerweise riecht die Europäische Haselwurz stark nach Pfeffer. Die Pflanzen sind giftig.














Der Gattungsname Asarum L. leitet sich ab von gr. "asaron" (= Haselwurz) und ist nicht eindeutig geklärt, könnte eine Ableitung von gr. "aron" (= Aronstab) sein, später zu lat. "asaron" (= Asarum). Das Epitheton europaeum beschreibt das Verbreitungsgebiet.
Die Europäische Haselwurz wird schon lange im mitteleuropäischen Garten kultiviert, früher oft im Arzneigarten, heutzutage im Alpinum, Steingarten oder Schattenbeet. Die Pflanzen bevorzugen einen schattigen bis halbschattigen Platz mit feuchtem Boden und reichlich Mull. Ideal ist ein kalkhaltiger Standort.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Asarum europaeum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/asarum-europaeum.html am Tg.Mo.Jahr.