Cichorium intybus L.
synonym: Cichorium byzantinum Clementi
Cichorium cicorea Dumort.
Cichorium glabratum C. Presl
Cichorium glaucum Hoffmanns. & Link
Cichorium perenne Stokes
Cichorium rigidum Salisb.
Cichorium sylvestre Garsault
Gewöhnliche Wegwarte, Zichorie, Chicorée, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Sommerblüher, VI–X, 30–200 cm hoch, mehrjährig, sommergrün
Die Gewöhnliche Wegwarte stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet und ist schon vor 1.500 n. Chr. (= Archäophyt) nach Mitteleuropa eingeführt worden. Sie tritt in allen Bundesländern verbreitet und in vielen trockenen Regionen gemein auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Bevorzugt siedelt sie auf Ruderalstandorten wie Tritt- und Weiderasen, Weg- und Straßenrändern, extensiven Äckern oder entlang von Böschungen. Die Pflanzen werden bis 200 cm hoch und haben verzweigende Stängel. Die basalen Blätter sind fiederspaltig bis -buchtig oder schrottsägeförmig, die Stängelblätter lanzettlich mit verbreitertem Grund und fast stängelumfassend, zumindest an den Nerven borstig behaart. Die Blütenköpfchen stehen einzeln oder zu mehreren, sind sitzend oder gestielt mit hellblauen Zungenblüten, selten weiß. Die Früchte sind 2–3 mm lang, gerippt und haben einen kurzen Pappus ("Fallschirmchen").








Der Gattungsname Cichorium L. leitet sich von gr. "kichorion" (= Endivie, Zichorie) ab, die als Heil- und Gemüsepflanzen schon in der Antike genutzt wurden; später zu lat. "cichorium". Selbiges gilt für den Artnamen intybus, der sich sich von lat. "intubus" (= Endivie, Zichorie) ableitet. Als "Salatzichorie" wird die gebleichte Knospe genutzt und als Chicorée bezeichnet. Als "Wurzelzichorie" wurde C. intybus historisch für Kaffee-Ersatz geröstet. Auch Radicchio wird aus C. intybus kultiviert.
Cichorium intybus ist eine einfach zu kultivierende Gartenpflanze. Neben der Küchennutzung bietet sie mit ihrer blauen Blüte eine durchaus prächtige Bereicherung des Stauden- oder Bauerngartens. Auch im Exotengartensegment dürfte sich die Gewöhnliche Wegwarte gut eingliedern lassen.
Referenzen
Focke, W. O. 1873: Beiträge zur Kenntnis der Flora der ostfriesischen Inseln. – Abh. Naturwiss. Ver. Bremen, 3, 305–323.
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Cichorium intybus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cichorium-intybus.html am Tg.Mo.Jahr.