Cotinus coggygria Scop.
synonym: Rhus cotinus L.
Rhus simplicifolia Salisb.
Gewöhnlicher Perückenstrauch, Anacardiaceae, Sumachgewächse
Sommerblüher, VI–VII (in Mitteleuropa), 100–300(–500) cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Gewöhnliche Perückenstrauch stammt ursprünglich aus dem osteuropäisch-asiatischen Raum bis nach China, Indien und Nepal. Er strahlt mit seinen westlichen Standorten bis nach Mitteleuropa in den pannonischen Raum aus. In Deutschland sind die seltenen Bestände in Bayern und Thüringen schon im 17. Jahrhundert eingewandert, während in Ostösterreich die Pflanzen höchstwahrscheinlich als indigen angesehen werden müssen. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Bergwäldern, Felshängen und thermophilen Strauchgesellschaften bis auf 2.400 m über NN. Es sind laubabwerfende Sträucher bis 3 m Höhe, selten mehr. Meist wachsen die Pflanzen mehrstämmig, verzweigen vom Grund her, gelegentlich sind sie einstämmig. Die Krone ist rundlich, ausladend. Die Borke ist hell braun-grau und schilfert in unregelmäßigen, dünnen Platten ab. Die Laubblätter sind wechselständig, lang gestielt bis 3,5 cm, verkehrt eiförmig, elliptisch bis rund, ganzrandig, kahl oder beidseits grau-flaumig behaart. Der Blütenstand ist rispenförmig, behaart und trägt zahlreiche, bis 1 cm gestielte, 5-zählige Einzelblüten. Die Blüten sind 3 mm im Durchmesser, die Kronblätter gelb, bis 2,5 mm lang und länglich oval. Später bilden sich nierenförmige, bis 4,5 mm große Steinfrüchte.
Vom Gewöhnlichen Perückenstrauch sind zahlreiche Unterarten beschrieben worden, je nach Behaarung einzelner Teile des Strauches.




Der Gattungsname Cotinus Mill. leitet sich vom in der Antike genutzten gr. "kotinus" (= Wilder Ölbaum) ab, welches sich ursprünglich auf Olea europaea L. bezog, aber frühzeitig ohne erkennbares Motiv auf den Perückenstrauch übertragen wurde. Das Epitheton coggygria stammt von gr. "kokkygea" (= dem Sumach ähnlicher Strauch) und wurde für den Perückenstrauch ebenfalls ohne eindeutiges Motiv schon im Altertum genutzt.
Der Gewöhnliche Perückenstrauch wird schon lange in Mitteleuropa kultiviert. Ideal ist ein sonniger, warmer und offener Standort, am besten auf basen- oder kalkreichen Böden. Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Farben der vegetativen und generativen Sprossachsen. Die Pflanzen sind bei gutem Standort ausreichend winterhart.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Cotinus coggygria. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cotinus-coggygria.html am Tg.Mo.Jahr.