Parentucellia viscosa (L.) Caruel
Gelbes Teerkraut, Gelbe Bartsie, Orobanchaceae - Sommerwurzgewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 10–50 cm hoch, sommergrün, einjährig
Parentucellia viscosa stammt aus dem Mittelmeerraum und Westeuropa bis Südost-Asien. In der Hauptsache durch Saatmischungen wurde sie an zahlreichen Orte auf den amerikanischen Kontinent, Afrika und Australasien eingeführt. Da die Pflanzen auf Arten des Lolium L., Trifolium L. und Lotus L. parasitieren, kann P. viscosa deren Biomasse beeinträchtigen. Oft breiten sich die Bestände auch auf Flächen außerhalb der Äcker aus, da P. viscosa ihr Hostspektrum durch Adaption effektiv ausweiten kann. In Mitteleuropa sind die Pflanzen ebenfalls in langsamer Ausbreitung begriffen, beschränken sich aber vorwiegend auf ruderale Standorte, nasse und sandige Krautfluren entlang von Feldwegen, Böschungen oder Gräben.
Die Pflanzen sind meist unverzweigt, stark drüsig und klebrig. Die Laubblätter sind elliptisch bis eilanzettlich, grob gesägt und sitzend. Die Blüten sitzen in einer kurzen Traube, sind 16–24 mm lang und gelb mit 3-zipfeliger Unterlippe. Die Fruchtkapseln enthalten zahlreiche, winzige, eiförmige, hellbraune Samen.








Der Gattungsname Parentucellia Viv. wurde zu Ehren von Tommaso Parentucelli (1397–1455), dem Papst Nikolaus V., etabliert. Das Epitheton viscosa stammt von lat. "viscosus" (= klebrig) und beschreibt die stark klebrigen Pflanzenteile. Der deutsche Name Gelbe Bartsie bezieht sich auf die alte, nicht mehr gültige Nomenklatur, Bartsia viscosa L., zu Ehren des deutschen Botanikers Johann Bartsch (1709/10–1738), lat. "Bartsius".
Die Gelbe Bartsie ist für den naturnahen Garten geeignet und sollte einen sonnigen, leicht feuchten Platz im Garten bekommen. Die Pflanzen sind einjährig.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Parentucellia viscosa. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/parentucellia-viscosa.html am Tg.Mo.Jahr.