Salvia pratensis L.
synonym: Gallitrichum pratense (L.) Fourr.
Plethiosphace pratensis (L.) Opiz
Sclarea pratensis (L.) Mill.
Wiesen-Salbei, Lamiaceae (= Labiatae) - Lippenblütler
Frühsommerblüher, V–VIII, 20–60 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Wiesen-Salbei tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf, mit Schwerpunkt in den Mittelgebirgen; im Norden wird er selten oder fehlt ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Er ist ein dekorativer, wärmeliebender Sommerblüher, der bevorzugt auf Trocken- und Halbtrockenrasen, sowie sonnigen Wiesen wächst, aber auch ruderal auf Dämmen, an unbefestigten Wegrändern oder Straßenböschungen vorkommt.
Die Pflanzen sind sommergrün. Die Laubblätter sind größtenteils grundständig, am Stängel finden sich nur vereinzelt welche, im Gegensatz zum ähnlichen Steppen-Salbei, Salvia nemorosa L., der überwiegend Blätter am Stängel aufweist. Die Stängel sind unten kurz borstig, oben drüsig behaart und deutlich 4-kantig, was durch die kreuzgegenständigen Blätter verursacht wird. Auffällig sind die violetten oder rosafarbigen (manchmal weißen) Blüten, die an kräftigen, sich verzweigenden Blütenständen erscheinen. Mit bis zu 3 cm Länge sind die Blütenkronen durchaus imposant. Sie stehen in 6–12 Scheinquirlen und haben anliegend an der Oberlippe einen markanten Griffel, der deutlich über die Oberlippe hinaus ragt und in 2 kleinen Narbenlappen endet.









Die Verwendung der Gattung Salbei als Heilpflanzen erschließt sich auch etymologisch, lat. "salvare" (= retten, heilen). Das Epitheton pratensis stammt von lat. "pratum" (= Wiese) und verweist auf den bevorzugten Standort auf Wiesen.
Als Gewürzpflanze eignet sich Salvia pratensis weniger, da sie kaum aromatisch ist. Im Garten jedoch ist der Wiesen-Salbei eine echte Bereicherung für warme, sonnige Standorte, am besten leicht sandig, abgemagert, basen- oder kalkhaltig. Pflanzen benötigen nach der Keimung bis zur ersten Blüte meistens 2–4 Jahre. Als mehrjährige Pflanze ist S. pratensis über lange Zeit hinweg eine dekorative Bereicherung des Gartens.
Referenzen
Guenther, K. 1942: Naturbuch vom Schwarzwald. Südlicher Schwarzwald, Baar und oberes Donautal. – Herder & Co. Verlagsbuchhandlung, Freiburg, 178 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Salvia pratensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/salvia-pratensis.html am Tg.Mo.Jahr.