Silene latifolia Poir.
synonym: Lychnis alba Mill.
Melandrium album (Mill.) Garcke
Melandrium dioicum ssp. album (Mill.) D. Löve
Silene alba (Mill.) E. H. L. Krause
Silene latifolia ssp. alba (Mill.) Greuter & Burdet
Silene pratensis (Rafn) Gren. & Godr.
Weiße Lichtnelke, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Beginn Frühsommerblüher, VI–IX, 30–100 cm hoch, immergrün, mehrjährig, kurzlebig
Die Weiße Lichtnelke tritt im Norden Mitteleuropas gemein auf, ansonsten verbreitet. Ihr Verbreitungsgebiet ist eurasisch, in Amerika ist sie eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Äckern, in Strauchsäumen und Ruderalstandorten wie Wegrändern, Bahndämmen oder Schuttflächen.
Die Pflanzen sind immergrün und bilden unterirdische Ausläufer, so dass sich im Laufe der Zeit größere Kolonien bilden können. Die Stängel wachsen aufsteigend bis aufrecht, sind verzweigt und behaart. Die Laubblätter sind 3–10 cm lang, eiförmig bis lanzettlich. Die Pflanzen sind zweihäusig, getrenntgeschlechtig. Die Krone ist weiß, selten hellrosa und weist eine Nebenkrone auf. Die Blüten duften und öffnen sich in Mitteleuropa erst nachmittags oder abends. Bei meridionalen Sippen hingegen öffnen sich die Blüten zumeist vormittags. Weibliche Blüten sind 20-nervig und deutlich aufgeblasen, männliche 10-nervig und schlanker. Später bilden sich 10-zähnige Kapselfrüchte.










Der Gattungsname Silene L. soll der griechischen Mythologie entlehnt worden sein und zielt auf die Ähnlichkeit des fettbäuchigen Begleiters des Dionysos (Bacchus), Silen, mit den aufgeblasenen Kelchen der S. vulgaris (Moench) Garcke ab. Manche Autoren sehen die Art der Gattung Cucubalus L. wegen der Beerenfrüchte zugehörig; lat. "cucubalus" beschreibt ein Nachtschattengewächs und umfasste wohl die Tollkirsche und den Hühnerbiss; die eytmologische Wurzel bleibt unklar. Das Epitheton latifolia stammt von lat. "latus" (= breit, weit) und lat. "folium" (= Blatt) zu "breitblättrig", nach dem Umriss der Laubblätter.
Silene latifolia ist ein hübscher Sommerblüher für Staudenpflanzungen und Strauchrabatte. Ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Standort.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Silene latifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/silene-latifolia.html am Tg.Mo.Jahr.