Tanacetum vulgare L.
synonym:
Chrysanthemum boreale (Fisch. ex DC.) B. Fedtsch.
Chrysanthemum tanacetum Vis.
Chrysanthemum vulgare (L.) Bernh.
Pyrethrum vulgare (L.) Boiss.
Tanacetum boreale Fisch. ex DC.
Tanacetum crispum Steud.
Tanacetum umbellatum Gilib.
Rainfarn, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Hochsommerblüher, VII–IX(–XI), 60–120 cm hoch, halbimmergrün, mehrjährig
Der Rainfarn tritt in Mitteleuropa fast überall gemein auf, lediglich in den Alpen und Alpenvorland zerstreut. Sein Verbreitungsgebiet ist eurasisch. Auf allen Erdteilen ist er mittlerweile in den gemäßigten Zonen eingebürgert. Für Mitteleuropa wird ebenfalls wird angenommen, dass er wie viele andere ruderale Arten auch, hier schon vor 1.500 n. Chr. eingebürgert wurde (Archäophyt). Bevorzugt siedelt er an ruderalen Standorten, Straßenrändern, Bahndämmen, Brachen oder den Ufern von Flüssen.
Die Pflanzen bilden ein verzweigtes Rhizom und reichlich unteriridische Ausläufer. Die Stängel des Rainfarns sind oben verzweigt und tragen wechselständige, im Umriss eilanzettliche, fiederteilige Laubblätter mit spitzen, eingeschnittenen, gesägten Abschnitten. Insbesondere die Laubblätter duften stark aromatisch. Typischerweise sind die Blütenköpfchen ohne Zungenblüten. Die Blütenköpfchen stehen in dichten Doldenrispen, sind knopfförmig, 5–11 mm im Durchmesser und mit gelben Röhrenblüten. Die Früchte haben 5 Rippen und einen kronenförmigen Saum.











Nicht vollständig gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens Tanacetum L., welcher schon vorlinnäisch gebraucht wurde. Möglicherweise ist er griechischen Ursprungs, gr. "tainia" (= Bandwurm), als Hinweis auf die heilkundliche Wirkung als Wurmmittel. Letztlich bleibt es ein Name mit unklarem Benennungsmotiv. Das Epitheton vulgare stammt von lat. "vulgaris" (= allgemein bekannt, gewöhnlich). Der deutsche Name Rainfarn stammt vom mittelhochdeutschen "reinevan" und bezieht sich auf "rein" im Sinne der reinigenden Wirkung und "Farn" in Bezug auf die fiederteiligen Laubblätter.
Der Rainfarn wird schon lange als Gartenpflanze angebaut und hat seinen Platz im Staudengarten, aber auch als Ergänzung zu exotischen Pflanzen. Gegen unerwünschte Ausläufer hilft eine 60–70 cm tiefe Rhizomsperre.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Tanacetum vulgare. – http://www.tropengarten.de/Pflanze/tanacetum-vulgare.html am Tg.Mo.Jahr.