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Agave bracteosa S. Watson ex Engelm.
Tintenfisch-Agave, Agavaceae - Agavengewächse
                  auch: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühling-Sommerblüher, IV–VIII, 50–140 cm im Durchmesser, immergrün, mehrjährig

Die Tintenfisch-Agave stammt aus Mexiko (Coahuila und Nuevo Leon), wo die Pflanzen auf Kalksteingraten und Felshabitaten der Sierra Madre Oriental in Höhen von 900–1.700 m über NN wachsen. Es sind unbewehrte Agaven mit offenen Blattrosetten, die zahlreiche oberiridische Schöpfe in den Achseln alter Blätter bilden. Die Laubblätter sind relativ weich, lanzettlich, bogenförmig, gelblich-grün, 50–70 cm lang, 3–5 cm breit, mit fein gesägtem Rand. Die Blattspitze ist weich, gelblich und trocknet rasch ein. Der Blütenstand ist aufsteigend bis aufrecht, 120–170 cm lang, ährenförmig, im oberen Drittel dicht mit paarig angeordneten Blüten in Teilblütenständen besetzt. Die Einzelblüten sind 22–26 mm lang, mit weißen bis blassgelben Perigonblättern und weit herausragenden, bis 6 cm langen Staubfäden. Siehe auch Gattung Agave L.


Abb. 1 Agave bracteosa mit zahlreichen Blattrosetten im Orto Botanico in Rom, Italien, 18.04.2017
Abb. 2 Agave bracteosa in einem Steingarten. Pflanze inzwischen abgestorben. Privatgarten, Frühjahr 1998
Abb. 3 Topfpflanzen der Agave bracteosa; 3-Jährige im 1L-Topf und 1-Jährige im 0,25L-Anzuchttopf. Privatgarten, Frühjahr 1998


Der Gattungsname Agave L. leitet sich ab von gr. "agauos" (= edel, prachtvoll) und beschreibt den Habitus der Pflanzen, besonders wegen der zu Linnés Zeit häufig in Europa kultivierten A. americana L., die ja zu den größeren der Gattung gehört. Das Epitheton bracteosa wurde zu Ehren von Charles Christopher Parry (1823–1890) etabliert, einem britisch-amerikanischen Botaniker und Chirurgen, der extensiv Pflanzen im Südwesten der USA und Mexiko sammelte und auch einige Arten entdeckte, beispielsweise Picea engelmannii Parryi ex Engelm.

Agave bracteosa ist eine sehr attraktive Agave mit yucca-ähnlichem Wuchs und gebogenem, hell grünem Blatt. Eine der wenigen Arten ohne Dornen. Die Frosttoleranz soll bis –17 °C reichen, sie dürfte langfristig aber kaum für das mitteleuropäische Freiland geeignet sein.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon,  312 S.
Thiede, J. 2001: Agavaceae. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 5–101.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Agave bracteosa. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/agave-bracteosa.html am Tg.Mo.Jahr.