Allium oleraceum L.
Kohl-Lauch, Alliaceae - Lauchgewächse
auch: Amaryllidaceae - Amaryllisgewächse
Hochsommerblüher, VI–VIII, 30–70(–100) cm hoch, vorsommergrün, mehrjährig
Der Kohl-Lauch tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf und besiedelt offene Standorte auf Trockenrasen, Weinbergen, Kalkaufschlüssen oder Schutthängen. Richtung Nordwesten wird er selten oder fehlt ganz.
Es sind vorsommergrüne Pflanzen, die zur Blütezeit im Hochsommer nicht mehr beblättert sind. Die Stängel sind rund und hart. Die Blätter gehen in verschiedenen Höhen vom Stängel ab, sind hohl, bis 5 mm breit, ohne Blatthäutchen und mit typischem Lauchgeruch. Der Blütenstand ist eine Scheindolde mit meist vielen, violett-farbenen Brutzwiebeln (Bulbillen). Dazwischen erscheinen die grünlich-weißen, rot tingierten, glockenförmigen, meist hängenden Blüten mit 2–4 cm langen Blütenstielen und Staubblättern die etwa so lang wie die Perigonblätter sind. Die Scheindoldenhülle ist 2-blättrig mit ungleich langen Hüllblättern.











Der Gattungsname Allium L. leitet sich ab von lat. "allium" (= Knoblauch) und verweist auf die Ähnlichkeit von Geruch und Geschmack mit jenem. Das Art-Epitheton oleraceum stammt von lat. "oleraceus" (= kohlartig) und bezieht sich auf die Verwendung als Gemüsepflanze, gleichwohl dies beim Kohl-Lauch nicht mehr Usus ist, zumal der Stängel wegen der Faserigkeit kaum essbar ist und die vorsommergrünen Laubblätter nur kurze Zeit sichtbar sind.
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Allium oleraceum wird nur gelegentlich als Gartenpflanze oder Küchengemüse angebaut. Zweifellos sind es in der Blütezeit dekorative Pflanzen. Empfehlenswert ist ein Platz im Steingarten oder Alpinum, unbeschattet, am besten basen- oder kalkreich und nicht allzu feucht.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Allium oleraceum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/allium-oleraceum.html am Tg.Mo.Jahr.