Asparagus acutifolius L.
Stechender Spargel, Liliaceae - Liliengewächse
auch: Asparagaceae - Spargelgewächse
Spätommerblüher, VII–X, 40–200 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Der Stechende Spargel ist fast im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. Er tritt häufig auf und besiedelt gerne Gebüsche, Hecken, Wälder und feuchtere Stellen der Küsten. Mancherorts bildet er dichte Bestände, selbst im sonst relativ artenarmen Retamal. Der Stechende Spargel ist ein kletternder Halbstrauch, der bis zu 2 m Höhe erreicht. Seine Zweige sind rundlich und sind mit schuppig zurückgebildeten Blättchen besetzt, die einen kurze Dorn tragen. In den Achseln dieser Blättchen sitzen Büschel von 5–30 bis 8 mm langer, steifer, stechender Phyllokladien (= blattartige Kurzsprosse). Die Blüten stehen zu 1–4 und sind gelblich grün. Später erscheinen grüne Beeren, die schließlich schwarz werden. Typischerweise sind oft verschiedenfarbige Beeren an einem Strauch vorhanden.








Die Abgrenzung des Asparagus acutifolius von den anderen Arten der Gattung ist recht einfach, da er rundliche Zweige mit Büschel aus kurzen, steifen und spitzen Phyllokladien hat.
Schon antik wurde der Gattungsname Asparagus L. genutzt, gr. "asparagos" (= Spargel). Sein etymologisches Motiv könnte "sprossen" sein, nach litauisch "spurgas" (= Spross) oder altindisch "sphurjati" (= hervorbrechen). Das Epitheton acutifolius stammt von lat. "acutus" (= spitz) und lat. "-folius" (= -blättrig), zu spitzblättrig oder nadelförmig.
Asparagus acutifolius sind sicherlich dekorative Pflanzen, die durch den immergrüner Habitus, den dichten Fruchtbesatz und die bizarren Phyllokladien auffallen. Oberirdische Sprosse dürften bis –12 °C oder mehr überleben. Zurückfrieren dürfte nicht problematisch sein, da A. acutifolius, wie andere Spargel-Arten auch, gut aus dem fleischigen Rhizom regeneriert. Ein warmer und sonniger Standort im Garten wäre ideal. Langfristige Erfahrungen im mitteleuropäischen Garten gibt es allerdings nur sehr wenige.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Asparagus acutifolius. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/asparagus-acutifolius.html am Tg.Mo.Jahr.