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Butia capitata (Mart.) Becc.
    einschließlich Butia bonneti Becc.
Geleepalme, Butia-Palme, Arecaceae - Palmen
Frühsommerblüher, IV–VIII, 6–8 m hoch, immergrün, mehrjährig

Die Geleepalme stammt aus Argentinien, Brasilien und Uruguay, wo die Pflanzen an trockenen Standorten in lichten Wäldern, Gebüschen und den Savannen wachsen. Die Pflanzen sind einstämmig mit einer Krone aus eleganten, bogig herabhängenden, blaugrünen Fiederblättern. Der Blütenstand steht intrafoliar und trägt eingeschlechtliche Blüten beider Geschlechter. Die Früchte enthalten (1–)3 Samen, sind 2–3 cm im Durchmesser, im reifen Zustand rötlich bis gelb und abgeflacht. Der Geschmack des Fruchtfleisches ist ähnlich einer Mischung aus Ananas und Pfirsich. Aus ihnen wird Marmelade, respektive Gelee zubereitet. Siehe auch Gattung Butia (Becc.) Becc.

Butia capitata hybridisiert leicht mit anderen Arten der Subtribus Butiinae wie Jubaea chilensis (Molina) Baill. und Syagrus romanzoffiana (Cham.) Glassman, siehe auch B. capitata × J. chilensis und ×Butyagrus nabonnandii (Prosch.) Vorster. Die Geleepalme wird häufig in wärmeren Regionen als Zierpalme angebaut. In manchen Regionen wie den südlichen USA ist sie eingebürgert.

Butia bonneti: Kleiner als B. capitata, mit kürzeren Fiederblättern, Fiedern 30–35 × 12–15 mm und schlankeren Zähnen an den Blattstielen. Die Blütenscheide (= Spatha, Hochblatt das den Blütenstand umgibt) ist spindelförmig und blaugrün. Die Blüten sind kleiner als bei B. capitata. Die Früchte sind oval, 2 cm lang und 1,5 cm im Durchmesser, mit 14–16 mm langen Samen. Ursprünglich wurde diese Art aus Mexiko eingeführt, in Hyeres (Frankreich) angebaut und als Cocos bonneti Linden publiziert. Viele Autoren sehen diese Art der B. capitata zugehörig.

Butia capitata var. nehrlingiana (L. H. Bailey) L. H. Bailey ist eine Varietät mit Früchten, die im reifen Zustand rot und rund sind.


Abb. 1 Jungpflanze der Butia capitata in einem privaten Garten in der Nähe von Mainz am 07.11.2001. Die Pflanze hat mit regelmäßigem Winterschutz bisher (2020) überlebt und inzwischen auch schon gefruchtet
Abb. 2 Exemplar der Butia capitata im Innenhof des Museo Storia Naturale am Botanischen Garten Florenz, Italien, 19.10.2012, welches den kalten Winter 1985/86 überlebte und Schäden am Stamm erlitt, weswegen es abgestützt werden muss
Abb. 3 Fruchtstand der Butia capitata mit unreifen, grünen Früchten und aufrechtem, kastanienbraunem Hochblatt. Privatgarten in Algund bei Meran, Südtirol, 27.10.2019
Abb. 4 Reife Früchte von Butia capitata in einem Privatgarten in Algund bei Meran, Südtirol, 27.10.2019
Abb. 5 Anhängsel der Blattstiele von Butia bonneti Becc., die von den meisten Autoren als B. capitata gesehen wird, im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009
Abb. 6 Jungpflanze der Butia bonneti im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009
Abb. 7 Fiederblättchen einer Butia bonneti im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009
Abb. 8 Adulte Butia capitata im Park am Palacio de Peno, Sintra, Portugal, 17.10.2009
Abb. 9 Butia capitata mit hellgrünen Fiederblättern im Jardin des Plantes, St. Cyprien Plage, Südfrankreich, 14.10.2005
Abb. 10 Jungpflanze der Butia capitata im öffentlichen Bereich vor dem Casino in Arco, Norditalien, 02.07.2003
Abb. 11 Blattkrone einer Butia capitata var. nehrlingiana (L. H. Bailey) L. H. Bailey im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009
Abb. 12 Pflanze der Butia capitata var. nehrlingiana im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009
Abb. 13 In der Mitte Jubaea chilensis (Molina) Baill. zusammen mit Butia capitata (vorne) im Jardin des Plantes, St. Cyprien Plage, Südfrankreich, 14.10.2005
Abb. 14 Großes Exemplar einer Dreifach-Hybride [Jubaea × Butia] × Syagrus in einem Privatgarten in Gainesville, Florida, 30.01.2009
Abb. 15 Erwachsene Palme der Butia capitata im Orto Botanico in Rom, Italien, 18.04.2017
Abb. 16 Adulte Butia capitata mit Fruchtstand. Rechts eine silberfarbene Brahea armata S. Watson. Privatgarten in Völlan bei Meran, Südtirol, 27.10.2019
Abb. 17 Exemplar der Butia capitata im Parque Botánico José Celestino Mutis, Huelva, Süd-Spanien, 28.10.2013
Abb. 18 Adulte Butia capitata mit blaugrünen Fiederblättern im Stadtpark von Perpignan, Südfrankreich, 14.10.2003


Der Gattungsname Butia ist aus einer südamerikanischen Sprache entlehnt, das etymologische Benennungsmotiv bleibt ungeklärt. Das Art-Epitheton capitata stammt von lat. "capitatus" (= mit einem Kopf versehen) und beschreibt den eleganten Blattschopf der Art.

Die Frosttoleranz von Butia capitata reicht nicht aus, um sie als winterhart zu bezeichnen. In sehr milden Gebieten kann man sie bei gut geschützter Lage und mit regelmäßigem Winterschutz auspflanzen. Bedarfsweise ist eine Niederspannungsheizung sinnvoll. Haben Sie einen gut drainierenden Boden, windgeschützte und sonnige Stellen, am besten noch nahe einer beheizten Wand, so können Sie diese ornamentale Palme wählen. Sie verträgt mehr Feuchtigkeit, als gemeinhin angenommen und gesunde Pflanzen können sogar kurzfristig bis –12 °C überleben.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jones, D. L. 1994: Palmen. – Könemann Verlag, Köln, 409 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Butia capitata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/butia-capitata.html am Tg.Mo.Jahr.