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Campanula rapunculoides L.
Acker-Glockenblume, Campanulaceae - Glockenblumengewächse
Hochsommerblüher, VI–IX, 30–80 cm hoch, sommergrün, mehrjährig, kurzlebig

Die Acker-Glockenblume tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf, mit einem Schwerpunkt in Kalkgebieten und auf extensiv genutzten Äckern, sowie Trockenstandorten in Säumen, Wäldern und Strauchgesellschaften. Richtung Norden wird sie seltener. Die Stängel sind stumpfkantig, oft bräunlich und rauhaarig oder kahl. Untere Laubblätter sind gestielt, die oberen sitzend. Die Blattspreite ist herz- bis eiförmig und schwach gezähnt. Der Blütenstand ist eine lange, mehr oder weniger einseitswendige Traube mit nickenden Blüten. Die Blütenkrone ist 2–3 cm lang, am Rand meist bewimpert. Die Kelchzipfel sind lineal-lanzettlich, abstehend bis zurückgekrümmt und behaart.


Abb. 1 Laubblätter von Campanula rapunculoides am Wegesrand bei Urft-Steinfeld im Urft-Tal, Eifel, 10.08.2016, 443 m, 50° 30' 46 N, 06° 36' 05 O
Abb. 2 Pflanze der Campanula rapunculoides mit typischer, einseitswendiger Traube. Wegesrand bei Urft-Steinfeld im Urft-Tal, Eifel, 10.08.2016, 443 m, 50° 30' 46 N, 06° 36' 05 O
Abb. 3 Blütenkrone von Campanula rapunculoides am Wegesrand bei Urft-Steinfeld im Urft-Tal, Eifel, 10.08.2016, 443 m, 50° 30' 46 N, 06° 36' 05 O
Abb. 4 Die Kelchblätter der Campanula rapunculoides sind zurückgeschlagen, lineal-lanzettlich und behaart. Wegesrand oberhalb von Achkarren, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 287 m, 48° 04' 20 N, 07° 38' 05 O
Abb. 5 Blütenkronen und bräunlicher, stumpfkantiger Stängel von Campanula rapunculoides am Wegesrand oberhalb von Achkarren, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 287 m, 48° 04' 20 N, 07° 38' 05 O
Abb. 6 Pflanze der Campanula rapunculoides an einem Wegesrand oberhalb von Achkarren, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 287 m, 48° 04' 20 N, 07° 38' 05 O


Der Gattungsname Campanula L. leitet sich von lat. "campana" (= Glocke) ab und beschreibt die Form der Blüte. Das Epitheton rapunculoides setzt sich zusammen aus lat. "rapunculus" (= Rapunzel-Glockenblume) und gr. "-oeides" (= -ähnlich), nach der Ähnlichkeit der Pflanzen mit jenen der Rapunzel-Glockenblume, C. rapunculus L. Dieses Epitheon stammt von lat. "rapa, rapumi" (= Weiße Rübe, Speiserübe) und bezieht sich auf die schon vorlinnäisch als Gemüsepflanze genutzte Art, deren rübenförmige, fleischige Wurzel wohlschmeckend ist.

Campanulae rapunculoides sind hübsche Sommerblüher mit attraktiven, blauen Blüten. Die Art verträgt Halbschatten, Sonne und mäßig feuchten Boden. Ideal ist ein kalk- oder basenhaltiger Grund.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Campanula rapunculoides. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/campanula-rapunculoides.html am Tg.Mo.Jahr.