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Chondrilla juncea L.
Großer Knorpellattich, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Hochsommerblüher, VIIIX, 30100 cm hoch, sommergrün,
mehrjährig
Der Große Knorpellattich tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet
auf, mit Schwerpunkt am Oberrhein und im Osten, im Nordwesten fehlt er fast
ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. In Amerika
und Australien ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen
auf Sandrasen und trocken-sandigen Ruderalstellen wie Bahnanlagen, Sandgruben,
Brachen und Böschungen.
Die Pflanzen haben eine Rübenwurzel und führen Milchsaft. Die
Stängel sind aufsteigend bis aufrecht, blaugrün, unten abstehend
weißborstig, oben kahl, sparrig ausladend verzweigt mit rutenförmigen
Ästen. Die Grundblätter sind buchtig gelappt und zur Blütezeit
meist schon verwelkt. Die Stängelblätter sind lanzettlich bis schmal
lineal, ganzrandig oder zerstreut gezähnt. Die Blütenkörbchen
stehen zu 13, in knäueligen Ähren oder Trauben, haben
hellgrüne Hüllblätter und keine Röhrenblüten.
Die Früchte sind geschnäbelt und tragen einen "Fallschirm"
(Pappus).
Abb. 1 Sparrig verzweigende Pflanze von Chondrilla juncea, thermophile Böschung am Winklerberg, Kaiserstuhl, 19.08.2021, 283 m, 48° 02' 46 N, 07° 37' 22 O | Abb. 2 Laubbatt von Chondrilla juncea mit gezähntem Rand, Sandrasen des NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 18.08.2021, 97 m, 49° 44' 47 N, 08° 35' 24 O |
Abb. 3 Ganzrandiges Laubbatt von Chondrilla juncea, Sandrasen des NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 18.08.2021, 97 m, 49° 44' 47 N, 08° 35' 24 O | Abb. 4 Blüten der Chondrilla juncea mit den hellgrünen Hüllblättern, Sandrasen des NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 18.08.2021, 97 m, 49° 44' 47 N, 08° 35' 24 O |
Abb. 5 Aufrechte, etwa 110 cm hohe Pflanze der Chondrilla juncea im Sandrasen des NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 18.08.2021, 97 m, 49° 44' 47 N, 08° 35' 24 O | Abb. 6 Blüte der Chondrilla juncea, thermophile Böschung am Winklerberg, Kaiserstuhl, 19.08.2021, 283 m, 48° 02' 46 N, 07° 37' 22 O |
Abb. 7 Aufrechte Pflanze der Chondrilla juncea im Mainzer Sand, 18.09.2021, 115 m, 50° 01' 06 N, 08° 12' 34 O | Abb. 8 Früchte der Chondrilla juncea mit Pappus im Mainzer Sand, 18.09.2021, 115 m, 50° 01' 06 N, 08° 12' 34 O |
Der Gattungsname Chondrilla L. leitet sich ab von gr. "chondros" (=
Körnchen, Kügelchen, Knorpel), nach dem Milchsaft, der sich in
Kügelchen an der Pflanze absetzt. Das Epitheton juncea stammt
von Juncus L. (= Binse), nach den entfernt binnenähnlichen Ruten
des Großen Knorpellattichs.
Chondrilla juncea sind groß werdende Körbchenblütler,
die warme und sonnige Standorte bevorzugen
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Chondrilla juncea.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/chondrilla-juncea.html am Tg.Mo.Jahr.
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