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Dryopteris dilatata (Hoffm.) A. Gray
Breitblättiger Wurmfarn, Dunkelgrüner Wurmfarn, Dryopteridaceae - Wurmfarngewächse
40–120 cm hoch, halbimmergrün, mehrjährig

Der Breitblättrige Wurmfarn tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf, im Nordosten eher zerstreut. Sein Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedelt er in den Mittelgebirgen; dort in kalkarmen, luftfeuchten Mischwäldern, an Wegböschungen, bodensauren Kraut- und Hochstaudenfluren. Manchmal sind es immergrüne Pflanzen; in kälteren Wintern, bei Trockenheit oder manchen Sippen zeigt sich ein sommergrünes Verhalten. Die Pflanzen wachsen horstig und typischerweise breit ausladend. Die Wedel sind dunkelgrün, 3–4-fach gefiedert, im Umriss 3-eckig bis eiförmig und ziemlich dick. Das unterste Fiederblätterpaar eines Wedels ist typischerweise breiter als die anderen. Der Wedelstiel ist halb so lang bis fast so lang wie die Wedelspreite und vor allem am Grund mit Spreuschuppen bedeckt die deutlich zweifarbig sind, hellbraun mit schwarzem Mittelstreifen.


Abb. 1 Ausrollende Wedel bei Dryopteris dilatata im Frühjahr auf Altholz im ehemaligen Kalksteinbruch Ehlenbeck im Neandertal, 01.04.2017, 114 m, 51° 13' 22 N, 06° 59' 27 O
Abb. 2 Hellbraune Spreuschupppen an den Wedelstielen von Dryopteris dilatata mit schwarzem Mittelstreifen. Kriechweidenflur auf Langeoog, 27.07.2017, 0 m, 53° 44' 53 N, 07° 30' 13 O
Abb. 3 Ausrollende Wedel der Dryopteris dilatata im Frühjahr. Ehemaliger Kalksteinbruch Ehlenbeck im Neandertal, 01.04.2017, 114 m, 51° 13' 22 N, 06° 59' 27 O
Abb. 4 Zweijährige Jungpflanze 10–20 cm von Dryopteris dilatata im 0,5L-Topf, Privatgarten, 22.05.2017
Abb. 5 Sonniger Standort eines Dryopteris dilatata in einer bodensauren Kriechweidenflur auf Langeoog, 27.07.2017, 0 m, 53° 44' 53 N, 07° 30' 13 O
Abb. 6 Dryopteris dilatata an einem Wegrand am Oberlauf der Wipper bei Marienheide, 01.08.2017, 373 m, 51° 05' 25 N, 07° 33' 40 O
Abb. 7 Reife Sori einer Dryopteris dilatata, Mischwald im Nationalpark Veluwezoom, Niederlande, 29.06.2020, 62 m, 52° 01' 22 N, 06° 01' 27 O
Abb. 8 Frisch austreibender Wedel von Dryopteris dilatata, der jetzt schon das typische Merkmal aufweist, dass das unterste Fiederblatt das breiteste ist. Kriechweidenflur auf Langeoog, 27.07.2017, 0 m, 53° 44' 53 N, 07° 30' 13 O
Abb. 9 Vergleich der Wedelenden der D. carthusiana (Vill.) H. P. Fuchs (links) mit der ähnlichen Dryopteris dilatata (rechts), Privatgarten, 25.05.2018
Abb. 10 Wedelunterseiten mit Sori bei D. carthusiana (links) und Dryopteris dilatata (rechts), Privatgarten, 25.05.2018


Der Gattungsname Dryopteris Adans. stammt von gr. "drys" (= Eiche) und gr. "pteris" (= Flügel, Farn), zu "Eichenfarn", übertragen auf eine Farn- oder Moossippe die an Eichen wächst. Ein Motiv, das sich wohl auf den in gemäßigten Breiten häufig in Eichenmischwäldern wachsenden Männerfarn, Dryopteris filix-mas (L.) Schott, bezieht. Das Epitheton dilatata stammt von lat. "dilatatus" (= erweitert, ausgedehnt), nach dem breit ausladenden Habitus.

Mit Dryopteris dilatata gibt es einen Farn, der sowohl lichten Schatten als auch Sonne toleriert. Der Boden sollte neutral bis leicht sauer und feucht sein. Die Winterhärte ist in ganz Mitteleuropa ausreichend. Die Pflanzen eignen sich als Solitär sowie für Gruppenpflanzungen unter Gehölzen. Sofern die Pflanzen feucht stehen, ist auch ein vollsonniger Standort möglich.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Dryopteris dilatata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/dryopteris-dilatata.html am Tg.Mo.Jahr.