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Eucryphia Cav.
Scheinulmen, Cunoniaceae - Cunoniagewächse

Gattung von etwa 14 Arten aus der südlichen Hemisphäre, wo die Pflanzen bevorzugt in warm gemäßigten bis subtropischen Regionen der unteren Höhenstufen der Mittelgebirge wachsen. Überwiegend sind es immergrüne Sträucher oder Bäume, einzelne Ökotypen sind bei stärkeren Frösten laubabwerfend. Die Laubblätter sind gegenständig, ganzrandig oder gesägt, einfach oder geteilt oder gefiedert. Die Blüten sind axillär, einzeln, radiärsymmetrich, duftend, 4–5-zählig, mit weißen bis gelblich-cremeweißen Kronblättern. Auf der Nordhemisphäre sind die Pflanzen zumeist sommerblühend, gelegentlich bis in den Frühherbst hinein.


Abb. 1 Weiße Blüten Eucryphia glutinosa mit den deutlich sich präsentierenden, dunkelvioletten Staubbeuteln, Privatgarten, 16.07.2005
Abb. 2 Gegenständige Laubblätter der Eucryphia cordifolia (= E. glutinosa) in einem Privatgarten, 18.04.2008
Abb. 3 Stamm und neuer Austrieb einer Eucryphia ×nymansensis nach Zurückfrieren nach etwa –16 °C. Pflanze schließlich abgestorben. Privatgarten, 20.06.2009
Abb. 4 Sprossachse und Laubblätter mit leichten Frostschäden bei einer Eucryphia cordifolia (= E. glutinosa) in einem Privatgarten, 18.04.2008


Der Gattungsname Eucryphia stammt von gr. "kryptein" (= verbergen), zu gr. "eukryphes" (= leicht zu verbergen), nach den währen der Anthese in den haubenartig zusammenfalteten Kelchblättern verborgenen Blütenkrone.

Eucryphia glutinosa (Poepp. & Endl.) Baill. (= Eucryphia cordifolia Cav.), die Chilenische Scheinulme. Sie stammt aus Argentinien und Chile, wo die Pflanzen in den unteren Höhenstufen der Mittelgebirge in Regenwäldern und Strauchgesellschaften auf Höhen von 200–1.400 m über NN wachsen. Es sind immergrüne Sträucher oder Bäume, wobei die früher als eigenständige Art geführten E. cordifoliae bei stärkeren Frösten das Laub abwerfen. Die Laubblätter sind gegenständig, gesägt, einfach, 3-teilig oder 1-fach gefiedert mit länglich ovalen Abschnitten. Die Blüten sind weiß, mit rot-violetten Staubbeuteln. Freilandversuche in Mitteleuropa sind bisher wenig ermutigend, Frostschäden treten ab etwa –9 °C auf. Zurückfrieren ist ab etwa –12 °C zu beobachten. Gelegentlich überleben die Pflanzen auch ein Zurückfrieren, sterben aber zumeist danach ab.

Eucryphia ×nymansensis J. Bausch, eine putative Hybride der südamerikanischen E. cordifolia und E.glutinosa mit großer weißer Blüte im Herbst, immergrün bis 4 m Höhe. Bevorzugt einen etwas feuchteren Standort in Begleitung anderer Gehölze, besser Kübelhaltung, da die Frosttoleranz bis etwa –13 °C reicht.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Eucryphia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/eucryphia.html am Tg.Mo.Jahr.