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Ficus carica L.
synonym: Ficus kopetdagensis Pachom.
Gewöhnliche Feige, Echte Feige, Moraceae - Maulbeergewächse
Spätsommerblüher, VIX, 100500 cm
hoch, sommergrün, mehrjährig
Die Gewöhnliche Feige stammt wahrscheinlich aus dem südwestlichen
Asien und wird schon seit dem Altertum in warmen Ländern des eurasischen
und afrikanischen Raums wegen ihrer essbaren Früchte kultiviert. Auf
anderen Kontinenten ist die Art eingeführt und hat sich mancherorts
in Siedlungsnähe etabliert. Es sind Sträucher oder kleine Bäume
bis etwa 5 m Höhe mit zumeist mehreren Stämmen. Die Borke ist grau
und leicht rauh. An jungen Zweigen findet sich eine Flaumbehaarung, später
sind diese kahl. Die Laubblätter haben einen bis 20 cm langen Stiel,
sind oval bis rundlich, meist fingerförmig 35-fach gelappt oder
buchtig eingeschnitten, bis 30 cm lang und breit, mit herzförmigem Grund,
gezähnt oder ganzrandig, ober- und unterseits leicht flaumhaarig. Die
Früchte sind sitzend oder kurz gestielt. Bei der Frucht handelt es sich
um ein Sykonium (von gr. "sykon" = Feige), einem Blüten- und später
Fruchtstand mit zahlreichen Nüsschen im Inneren eines fleischigen
Achsengebildes. Das Sykonium (oder: Synconium, Syconium) ist grün, gelblich
oder rot-violett, birnenförmig oder kugelig, 58 cm lang, flaumig
behaart und im Reifezustand meist süßlich schmeckend.
Abb. 1 Selbst im kühl maritimen Klima der Nordseeinseln fruchten und gedeihen manche Sorten der Ficus carica gut. Privatgarten auf Langeoog, 25.07.2016. | Abb. 2 Rötliche Frucht von Ficus carica im Herbst in einem Privatgarten in Narbonne, Südfrankreich, 14.10.2005 |
Abb. 3 Besonders in warmen Ländern tendiert Ficus carica zur Ausbreitung, hier in einer Ufermauer der Isola Tiberiana, Rom, 16.04.2017 | Abb. 4 Auch an ungewöhnlichen Standorten kann Ficus carica aufkommen, hier in den Blattscheiden einer Phoenix canariensis Chabaud in einem Privatgarten in Supetar auf Brac, Kroatien, 13.10.2012 |
Abb. 5 Handförmig gelappte Laubblätter von Ficus carica, in einem Privatgarten in Narbonne, Südfrankreich, 14.10.2005 | Abb. 6 "Winteraspekt" von Ficus carica ohne Laubblätter in einem Privatgarten in Basel, Schweiz, 08.04.2010 |
Abb. 7 Untere Stammpartie einer Ficus carica mit Rindenplatzer nach einem Kaltwinter, Europapark in Rust, 14.04.2012 | Abb. 8 Selbst kleinste Mauerritzen reichen, damit sich Ficus carica an schwieriger Stelle etablieren kann; Ufermauer der Isola Tiberiana, Rom, 16.04.2017 |
Abb. 9 Graue Borke von Ficus carica, in einem Privatgarten in Basel, Schweiz, 08.04.2010 | Abb. 10 Kräftiger Strauch der Ficus carica in einer Natursteinmauer in Sedini, Sardinien, Italien, 25.10.2017, 297 m, 40° 50' 54 N, 08° 49' 06 O |
Abb. 11 Frühlingsaspekt der Ficus carica mit neu austreibenden Laubblättern und schon angelegten Sommerfeigen, Privatgarten in San Pantaleo, Sardinien, 05.04.2018 | Abb. 12 Herbstaspekt der Ficus carica mit vergilbenden Laubblättern und unreifen Herbstfeigen im Skulpturenpark Wuppertal, 24.10.2020 |
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Abb. 13 Grüne, noch unreife Herbstfeigen der Ficus carica die wahrscheinlich nicht mehr ausreifen werden. Skulpturenpark Wuppertal, 24.10.2020 |
Der Gattungsname Ficus L. stammt von lat."ficus" (= Feigwarze),
nach den feinwarzigen Wucherungen; ältere Sprachwurzeln sind gr. "sykea"
oder armenisch "t'uz", trotz der stark unterschiedlichen Phoneme. Das
Art-Epitheton carica stammt von gr. "Karike", der kleinasiatischen
Landschaft im Südwesten, wo die ursprüngliche Heimat der
Gewöhnlichen Feige verortet wird.
Ficus carica ist ein exotischer Strauch für warme und
geschützte Lagen. Selbst an sommerkühlen Standorten können
Feigenbäume Früchte bilden, gleichwohl dies von der Sorte abhängt
und der Zuckergehalt, mithin die Süße, nicht so ausgeprägt
ist wie im Süden. Es gibt zahllose Sorten der Gewöhnlichen Feige,
die sich jeweils für die unterschiedlichen Lagen eignen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Ficus carica.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/ficus-carica.html am Tg.Mo.Jahr.
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