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Phoenix canariensis Chabaud
Kanarische Dattelpalme, Arecaceae - Palmen
Frühjahrsblüher, II–VII, bis 20 m hoch, immergrün, mehrjährig

Die Kanarische Dattelpalme stammt von den Kanarischen Inseln und wird in wärmeren Gebieten häufig in Gärten und Parks gepflanzt. Bei den Beständen auf den Azoren und Kapverdischen Inseln handelt es sich nicht um einheimische Pflanzen, sondern diese sind vom Menschen auf die Inseln gebracht worden. Es sind kräftige, große Pflanzen mit Stämmen bis 20 m Höhe, die sich nicht verzweigen. Die dichte Krone besteht aus 5–6 m langen, hellgrünen, basisnah verdornten Fiederblättern. Nach dem Absterben der Blätter fallen diese relativ rasch ab und hinterlassen rhombenartige Narben am Stamm. Die Pflanzen sind getrenntgeschlechtig, zweihäusig, mit intrafoliaren (in der Blattkrone stehenden) Blütenständen. Weibliche Blüten sind gelblich, männliche gelblich-weiß. Später bilden sich dichte Büschel roter bis orangefarbener, ovaler Früchte bis 2,5 cm Länge.


Abb. 1 Phoenix canariensis auf Teneriffa bei der es sich um eine Pflanze am Naturstandort handelt, 13.04.2009
Abb. 2 Phoenix canariensis am eigentlichen Naturstandort im immergrünen Wald auf Teneriffa, 13.04.2009
Abb. 3 Phoenix canariensis mit "Efeu-Mantel" im Botanischen Garten Lissabon, 15.10.2009
Abb. 4 Phoenix canariensis im Jardin des Plantes, St. Cyprien Plage, Südfrankreich, 03.10.2003
Abb. 5 Prächtig gefärbte Früchte der Phoenix canariensis in einem privaten Garten in Argelès sur Mer, Südfrankreich, 12.10.2005
Abb. 6 Phoenix canariensis auf Teneriffa, 14.04.2009
Abb. 7 Phoenix canariensis an der Uferpromade im Hafen von Split, Kroatien, 19.10.2012
Abb. 8 Phoenix canariensis am Parque Municipal Prudencio Navarro in Ayamonte, Spanien, 24.10.2013
Abb. 9 Neu gepflanzte Phoenices canariensis am Plaza de la Laguna, früher Plaza de la Constitución, Ayamonte, Spanien, etwa um 1910
Abb. 10 Die selben Pflanzen der Phoenix canariensis wie Abb. 9, Plaza de la Laguna gut 100 Jahre später, Ayamonte, Spanien, 24.10.2013
Abb. 11 Phoenix canariensis vor der Sv. Marka Kirche in Makarska, Kroatien, 15.10.2012
Abb. 12 Regelmäßig geschützte Phoenix canariensis und Trachycarpus fortunei (Hook.) H. Wendl. in einem Privatgarten am Neusiedler See, Österreich, 24.09.2009
Abb. 13 Wehrhafte Dornen an der basalen Blattachse einer Phoenix canariensis, Botanischer Garten Florenz, 09.09.2011
Abb. 14 Prächtige Allee aus Phoenices canariensis im Jardim do Ultramar, Lissabon, 20.10.2009
Abb. 15 Die regelmäßig geschützte Phoenix canariensis im Botanischen Garten Budapest, Ungarn, 23.09.2009
Abb. 16 Eine putative Hybride Phoenix canariensis × sylvestris (L.) Roxb. (links) und gewöhnliche P. canariensis (rechts) an der Uferpromenade in Banyuls-sur-Mer, Südfrankreich, 03.10.2007
Abb. 17 Regelmäßig geschütztes Exemplar der Phoenix canariensis in einem Privatgarten bei Mainz, Herbst 2001
Abb. 18 Mit dem Palmenrüssler, Rhynchophorus ferrugineus, befallene Phoenix canariensis im schon fortgeschrittenem Schädigungsstadium im Hotelgarten des Parador Ayamonte, 30.10.2013
Abb. 19 Mit einem dreifach Insektizid-Cocktail erfolgreich bekämpfter Befall durch den Palmenrüssler an einer Phoenix canariensis im Hotelgarten des Parador Ayamonte, 30.10.2013
Abb. 20 Im Frühstadium erkannter und behandelter Befall mit dem Palmenrüssler an einer Phoenix canariensis im Hotelgarten des Parador Ayamonte, 30.10.2013
Abb. 21 Das Insektizid wird durch eine Bohrung mittels einer Injektion in der Tiefe der Phoenix canariensis verteilt, Hotelgarten des Parador Ayamonte, 30.10.2013
Abb. 22 Eine andere Möglichkeit besteht in der Anwendung von Pheromon-Fallen, die prophylaktisch wirksam sind. Hier im Parque Municipal Prudencio Navarro in Ayamonte, Spanien, 20.10.2010
Abb. 23 Naturstandort der Phoenix canariensis in einer Bergschlucht auf Vulkangestein, Teneriffa, 10.04.2009
Abb. 24 Blattschaden einer Phoenix canariensis mit Winterschutz, Bad Deutsch Altenburg, Österreich, 16.09.2011
Abb. 25 Phoenices canariensis und Washingtoniae robustae H. Wendl. an der Uferpromade im Hafen von Split, Kroatien, 19.10.2012
Abb. 26 Weibliche Blüten einer Phoenix canariensis am Strand von Klek, Kroatien, 12.10.2015
Abb. 27 Hoch reife Früchte der Phoenix canariensis mit vertrocknetem Fruchtfleisch, Strand von Klek, Kroatien, 12.10.2015
Abb. 28 Samen der Phoenix canariensis, befreit vom Fruchtfleisch, Klek, Kroatien, 12.10.2015
Abb. 29 Noch grüne, unreife Früchte einer Phoenix canariensis am Strand von Klek, Kroatien, 12.10.2015
Abb. 30 Männliche Blüten einer Phoenix canariensis am Strand von Klek, Kroatien, 12.10.2015
Abb. 31 Phoenix canariensis am Markplatz des Städtchens Ston, Kroatien, 09.10.2015
Abb. 32 Mehrere Phoenices canariensis vor den Toren der Altstadt von Kotor, Montenegro, 11.10.2015
Abb. 33 Durch den Palmenrüssler abgestorbene Phoenices canariensis im Zentrum von Villaputzu, Sardinien, 14.10.2016
Abb. 34 Prächtige Phoenix canariensis-Allee an der Via Roma im Zentrum von Cagliari, Sardinien, 19.10.2016
Abb. 35 Phoenix canariensis im Vergleich mit der Echten Dattelpalme, Phoenix dactylifera L. (mittig), im Stadtpark von Sassari, Sardinien, Italien, 27.10.2017


Am Naturstandort, besonders auf Gomera, wird von den Pflanzen gelegentlich noch Palmhonig gewonnen. Die Früchte sind grundsätzlich essbar, allerdings gustatorisch kein Vergleich zur Echten Dattelpalme, Phoenix dactylifera L., und werden daher hauptsächlich als Viehfutter genutzt.

Die Kanarische Dattelpalme toleriert geringe Fröste, ist allerdings keinesfalls winterhart in Mitteleuropa. Hier im Freiland angebaute Exemplare werden ausnahmslos geschützt und mit einer zusätzlich Heizung über die Wintermonate gebracht. Die Frosttoleranz dürfte bei etwa –8 °C liegen.


Der Gattungsname Phoenix stammt von gr. "phoinix" (= Dattelpalme) und hat seinen etymologischen Ursprung bei gr. "Phoinix" (= Phönizier), dem Volk welches schon im Altertum mit den Datteln ausgiebig Handel trieb. Das Epitheton canariensis bezieht sich auf den Naturstandort der Kanarischen Inseln.

Wie andere Phoenix-Arten auch, kann sich P. canariensis leicht mit anderen Arten kreuzen und man findet immer wieder in Kultur solche putativen Hybriden, die eine durchaus ansprechende und auffällige Architektur haben. Trotz der Dornen sind es beliebte Pflanzen und man findet sie sehr häufig in Gärten und Parks, sofern es das Klima zulässt. Beim Auspflanzen sollte immer an die Verletzungsgefahr gedacht werden und ausreichend Abstand zu frequentierten Flächen eingehalten werden. Wenn die Pflanzen einmal groß geworden sind, spielt dieses Thema natürlich kaum eine Rolle mehr. Beim Entsorgen alter Blätter allerdings bleiben die vertrockneten Dornen nichtsdestotrotz gefährlich. Siehe auch Phoenix L.



Leider ist die Kanarische Dattelpalme ausgesprochen empfindlich für einen Befall mit dem Palmenrüssler, Rhynchophorus ferrugineus Oliv., der teilweise erhebliche Schäden an Phoenix-Kulturen anrichtet. Grund dürfte der reichlich zuckerhaltige Saft der Pflanzen sein. Bekämpfungsmaßnahmen sind in den letzten Jahren erfolgreicher geworden, sowohl die prophylaktische Anwendung von Pheromon-Fallen, als auch die Behandlung mit Spritzen-Cocktails, die ein Gemisch von drei oder mehr insektiziden Substanzen enthalten. Ein schon fortgeschrittener Befall ist auch heute oft nicht kurabel. Nicht oder kaum vom Befall des Palmenrüsslers betroffen sind (bisher) die Zwergpalme, Chamaerops humilis L., und die beiden Washingtonia-Arten, W. robusta H. Wendl. und W. filifera (Linden ex André) H. Wendl. ex de Bary.

Referenzen
Barrow, S. 1998: A revision of Phoenix. – Kew Bulletin 53 (3), 513–575.
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jones, D. L. 1994: Palmen. – Könemann Verlag, Köln, 409 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Phoenix canariensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/phoenix-canariensis.html am Tg.Mo.Jahr.

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