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Galeopsis tetrahit L.
synonym:
 Ladanum tetrahit (L.) Kuntze
 Lamium tetrahit (L.) Crantz
 Tetrahit nodosum (L.) Moench
Stechender Hohlzahn, Lamiaceae (= Labiatae), Lippenblütler
Sommerblüher, VI–X, 10–80 cm hoch, sommergrün, einjährig

Der Stechende Hohlzahl tritt überall in Mitteleuropa gemein auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch, in Amerika ist er eingebürgert. Er siedelt gerne in Wiesen, Weiden, Äckern, Gärten, an Wegrändern, Waldrändern und auf gestörten Flächen.

Die Pflanzen sind einjährig, wachsen aufrecht. Die Stängel sind kräftig, an den Knoten deutlich verdickt und von abwärts gerichteten Borstenhaaren bedeckt. Die Laubblätter sind eiförmig-lanzettlich, grün und beidseits mit 10 und mehr, großen, abgerundeten Zähnen am Rand. Die Blütenkronen sind meist rosafarben, gelegentlich komplett weiß, bis 2,5 cm lang, mit einer Kronröhre, die nur wenig aus dem Kelch heraus ragt. Die Unterlippe der Krone ist fast quadratisch, vorn meist gezähnelt und hat ein gelbes oder purpurfarbenes Muster. Der Kelch hat 5 derbe,
stechende, behaarte Zipfel.


Abb. 1 Blüte der Galeopsis tetrahit mit den langen, stechenden Kelchzipfen. Am Hafen auf Langeoog, 29.07.2019, 0 m, 53° 43' 54 N, 07° 30' 19 O
Abb. 2 Dunkel rosafarbene Blüten der Galeopsis tetrahit mit gelblichem Muster auf der Unterlippe, Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen, 27.09.2020, 803 m, 47° 28' 06 N, 11° 07' 09 O
Abb. 3 Pflanze der Galeopsis tetrahit die von einem Kolibrischwärmer, oder Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum L.), angeflogen wird. Strauchsaum in den Rheinauen der Urdenbacher Kämpe, Düsseldorf, 09.08.2017, 39 m, 51° 08' 29 N 06° 52' 34 O
Abb. 4 Pflanze der Galeopsis tetrahit in Steinfugen am Außendamm vom Hafen auf Langeoog, 28.07.2017, 2 m, 53° 43' 22 N, 07° 29' 40 O
Abb. 5 Pflanze der Galeopsis tetrahit in einem Bestand des Strand-Milchkrauts, Glaux maritima L., am Außendamm vom Hafen auf Langeoog, 29.07.2017, 2 m, 53° 43' 27 N, 07° 29' 26 O
Abb. 6 Braune Samen der Galeopsis tetrahit. Am Hafen auf Langeoog, 29.07.2019, 2 m, 53° 43' 22 N, 07° 29' 40 O
Abb. 7 Blütenstände von Galeopsis tetrahit an einem Wegesrand am Oberlauf der Wipper bei Marienheide, 01.08.2017, 366 m, 51° 05' 15 N, 07° 33' 27 O
Abb. 8 Laubblatt von Galeopsis tetrahit mit den abgerundeten Zähnen. Wegesrand am Oberlauf der Wipper bei Marienheide, 01.08.2017, 366 m, 51° 05' 15 N, 07° 33' 27 O
Abb. 9 Typische Verdickung des Stängels von Galeopsis tetrahit unterhalb der Knoten und abwärte gerichtete Haare, Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen, 27.09.2020, 803 m, 47° 28' 06 N, 11° 07' 09 O
Abb. 10 Bestand von Galeopsis tetrahit mit rein weißen Blüten. Saum an einem Waldweg bei den Berghalden in Marl-Hüls, 19.08.2017, 51 m, 51° 40' 54 N, 07° 08' 32 O


Nicht eindeutig geklärt ist der Gattungsname Galeopsis L., der schon vorlinnäisch für eine Sippe mit Laubblättern, die denen der Brennessel ähneln, genutzt wurde; gr. "galeopsis". Denkbar wäre ein Idiom, welches auf gr. "galion" (= Galium, Labkraut) und gr. "opsis" (= Aussehen) zurück führbar wäre. Das Epitheton tetrahit bleibt völlig unklar, da kein Benennungsmotiv hinreichend anwendbar ist.

Meist wird der Stechende Hohlzahn als Unkraut empfunden, gleichwohl blühende Bestände im Sommer den Unterwuchs von Gehölzpflanzungen farblich aufwerten können und eine überaus lange Blühperiode, meist bis in den Herbst aufweisen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Galeopsis tetrahit. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/galeopsis-tetrahit.html am Tg.Mo.Jahr.