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Genista pilosa
L.
Haar-Ginster, Fabaceae - Hülsenfrüchtler
Vollfrühlingblüher, IV–VI, 15–30 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Haar-Ginster tritt im Westen und Norden Mitteleuropas zerstreut bis verbreitet auf, wird im Südosten selten, beziehungsweise fehlt ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt werden kalkfreie Standorte auf Rasen, in Heiden, Felsfluren und lichten Wälder besiedelt.

Es sind niederliegende oder gelegentlich aufsteigende, dornenlose, buschig verzweigende Zwergsträucher. Anfangs sind Blätter und Zweige behaart, später kahl. Die Laubblätter sind elliptisch, 4–15 mm lang und bis 7 mm breit. Die Blüten stehen zu 1–3 achselständig und haben 8–10 mm lange Kronen. Kelche, Fahnen, Schiffchen und Hülsen sind seidenhaarig.


Abb. 1 Blüten von Genista pilosa an einem Trockenstandort an der Rheinbrohler Ley, 12.04.2017, 197 m, 50° 29' 00 N, 07° 20' 35 O
Abb. 2 Niederliegender Zwergstrauch der Genista pilosa auf einer bewirtschafteten Weide in Lauterbach-Sulzbach, mittlerer Schwarzwald, 21.04.2014, 824 m, 48° 15' 11 N, 08° 17' 42 O
Abb. 3 Niederliegende, blühende Sprossachsen von Genista pilosa auf einer bewirtschafteten Weide in Lauterbach-Sulzbach, mittlerer Schwarzwald, 21.04.2014, 824 m, 48° 15' 11 N, 08° 17' 42 O
Abb. 4 Behaarte Hülsen von Genista pilosa im Trockenrasen auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 365 m, 47° 57' 39 N, 07° 16' 08 O
Abb. 5 Von Rehwild verbissene Sprossachse der Genista pilosa an einem trockenen Saum am Hängeberg, Brilon, Sauerland, 16.07.2016, 494 m, 51° 22' 35 N, 08° 36' 10 O
Abb. 6 Sprossachsen und Laubblätter von Genista pilosa an einem Wegesrand am Hängeberg, Brilon, Sauerland, 16.07.2016, 493 m, 51° 22' 37 N, 08° 36' 14 O
Abb. 7 Niederliegender Zwergstrauch der Genista pilosa an einem Trockenstandort an der Rheinbrohler Ley, 12.04.2017, 194 m, 50° 28' 58 N, 07° 20' 34 O
Abb. 8 Laubblätter der Genista pilosa. Halbtrockenrasen auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 17.09.2021, 295 m, 49° 49' 03 N, 07° 50' 03 O
Abb. 9 Genista pilosa in einer Felsflur auf saurem Schiefer an der Rheinbrohler Ley, 12.04.2017, 190 m, 50° 28' 56 N, 07° 20' 34 O
Abb. 10 Verholzender Strauch der Genista pilosa auf Kalk im Trockenrasen auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 365 m, 47° 57' 39 N, 07° 16' 08 O
Abb. 11 Behaarte Hülsen von Genista pilosa am Katharinaweg, Brohl-Lützing, 19.09.2021, 151 m, 50° 28' 50 N, 07° 19' 46 O
Abb. 12 Nachblüte von Genista pilosa im Spätsommer, NSG Siefersheimer Horn, Rheinland-Pfalz, 17.09.2021, 260 m, 49° 47' 37 N, 07° 56' 01 O


Der Gattungsname Genista L. wurde schon vorlinnäisch für zahlreiche Arten und Gattungen des westlichen Mittelmeerraumes genutzt und später auf die Gattung Genista übertragen. Das Benennungsmotiv bleibt ungeklärt. Das Epitheton pilosa stammt von lat. "pilosus" (= behaart), nach den seidenhaarigen Blüten und Hülsen.

Der Haar-Ginster wird gelegentlich im Gartenhandel angeboten. Es sind niederliegende Zwergsträucher für trockene und sonnige Plätze im Steingarten, Alpinum oder der mediterranen Staudenpflanzung.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Genista pilosa. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/genista-pilosa.html am Tg.Mo.Jahr.