Geranium molle L.
Weicher Storchschnabel, Geraniaceae - Storchschnabelgewächse
Beginn Frühsommerblüher, V–X, 10–30 cm hoch, immergrün, ein-(zwei-)jährig
Der Weiche Storchschnabel tritt im Norden von Mitteleuropa gemein auf, ansonsten zerstreut. Er stammt ursprünglich aus dem westeuropäischen und mediterranen Raum bis nach Vorderasien und ist schon vor 1.500 n. Chr. nach Mitteleuropa eingewandert (Archäophyt). Inzwischen sind die Pflanzen bis nach Nordeuropa vorgedrungen und fast weltweit eingebürgert. Die Pflanzen besiedeln vorwiegend Ruderalstandorte entlang von Wegen, auf gestörten Wiesen und Sandrasen.
Meist wachsen die Pflanzen niederliegend bis aufsteigend und haben Stängel und Blattstiele mit kurzen und längeren (1–2 mm), weichen Haaren, ohne oder nur mit wenigen Drüsenhaaren. Die Laubblätter sind wechselständig, rundlich im Umriss, 5–9-teilig und bis etwa zur Mitte gespalten. Die Kronblätter sind 4–7 mm lang, purpurrot, länger als der Kelch. Die Kelchblätter sind kurz bespitzt. Später bilden sich fast kahle, zart querrunzelige Fruchtklappen ("unterer, kugeliger Bereich der Schnäbel").










Die Abgrenzung des Geranium molle von anderen Geraniaceae kann manchmal schwierig sein. Der Pyrenäen-Storchschnabel, Geranium pyrenaicum L., hat eine deutliche Zweispaltung der Kronblätter und größere Kronen. Zudem sind beim Pyrenäen-Storchschnabel die Fruchtklappen glatt und leicht behaart und die Kerben der Laubblätter deutlich V-förmig. Beim Kleinen Storchschnabel, G. pusillum Burm. f., sind die Kronblätter deutlich kleiner, 2,5–4 mm lang, und die Stängel und Blattstiele kurz und nicht weich behaart. Hat man eine Lupe zu Hand, dienen auch die Staubblätter als Unterscheidungsmerkmal. Die 5 äußeren Staubblätter sind beim G. pusillum ohne Staubbeutel, während beim G. molle und G. pyrenaicum alle einen Staubbeutel haben.
Der Gattungsname der Storchschnäbel, Geranium L., leitet sich ab von gr. "geranion" (= Kranich) und beschreibt die Ähnlichkeit der Frucht mit langen Vogelschnäbeln. Das Epitheton molle verweist auf die weichen Stängel- und Blattstielhaare, die schon tastbar weich sind, lat. "mollis" (= weich).
Geranium molle wird nur selten im Garten angebaut. Das naturnahe Design wäre ein guter stilistischer Ansatz.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Geranium molle. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/geranium-molle.html am Tg.Mo.Jahr.