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Geum rivale L.
Bach-Nelkenwurz, Rosaceae - Rosengewächse
Ende Vollfrühlingblüher, IV–VII, 10–70 cm hoch, halbimmergrün, mehrjährig

Die Bach-Nelkenwurz tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf feuchten Wiesen, entlang von Bachläufen, in Auenwäldern und auf sumpfigem Gelände.

Es sind meist Pflanzen mit horizontal wachsendem Rhizom. Die Laubblätter sind unregelmäßig und teilweise unterbrochen gefiedert, leicht behaart und lang gestielt. Die Blütenstände stehen aufrecht mit endständigen, nickenden Blüten, die gelbliche bis rosafarbene oder braune Kronblätter und einen rotbraunen Kelch haben. Später bilden sich die für Rosengewächse typischen Sammelfrüchte. Beim Geum rivale tragen die einzelnen Nussfrüchtchen lange, schweifartige Haare, so dass die Früchte an jene der Gewöhnlichen Kuhschelle, Pulsatilla vulgaris Mill., erinnern.


Abb. 1 Nickende Blütenköpfe des Geum rivale im Ahbach-Tal am Wasserfall Dreimühlen, Nohn, Eifel, 28.05.2914, 387 m, 50° 19' 29 N, 06° 46' 08 O
Abb. 2 Laubblätter von Geum rivale, auf einer Wiese oberhalb von Westendorf im Brixental, Österreich, 13.05.2016, 791 m, 47° 25' 18 N, 12° 11' 58 O
Abb. 3 Blüten und Sammelfrüchte des Geum rivale im Ahbach-Tal am Wasserfall Dreimühlen, Nohn, Eifel, 28.05.2914, 398 m, 50° 19' 19 N, 06° 46' 27 O
Abb. 4 Individuenreicher Bestand des Geum rivale, oberhalb von Hopfgarten im Brixental, Österreich, 15.05.2016, 751 m, 47° 26' 58 N, 12° 09' 59 O
Abb. 5 Hängende Blütenköpfe des Geum rivale an einem Wegesrand in Grindelwald, Schweiz, 14.10.2014, 1.568 m, 46° 38' 50 N 08° 03' 06 O
Abb. 6 Blütenköpfe des Geum rivale an einem Gebirgsbach am Roßkopf, Sylvensteinsee, 29.05.2021, 885 m, 47° 32' 56 N, 11° 31' 42 O
Abb. 7 Laubblattabschnitt des Geum rivale an einem Wegesrand bei Nesselwang, 15.06.2022, 907 m, 47° 37' 10 N, 10° 29' 36 O
Abb. 8 Fruchtköpfchen des Geum rivale an einem Wegesrand bei Nesselwang, 15.06.2022, 907 m, 47° 37' 10 N, 10° 29' 36 O


Nicht gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens Geum L., welcher schon vorlinnäisch in römischer Zeit gebraucht wurde. Wahrscheinlich ist er griechischen Ursprungs, allerdings unklarer Herkunft. Das Epitheton rivale stammt von lat. "rivalis" (= Bach-) und bezieht sich auf den Naturstandort.

Geum rivale sind immergrüne, dekorative Pflanzen, die mit attraktiven, eigenwilligen Blütenfarben aufwarten und besonders an feuchten Stellen im Garten Platz finden, gerne auf Kalk und in sumpfigem Gelände, an Teichen oder Bachläufen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Geum rivale. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/geum-rivale.html am Tg.Mo.Jahr.