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Pulsatilla vulgaris Mill.
synonym: Anemone grandis (Wender.) A. Kern.
Anemone
pulsatilla L.
Pulsatilla
grandis Wender.
Pulsatilla
vulgaris ssp. grandis (Wender.) Zämelis
Gewöhnliche Kuhschelle, Gewöhnliche Küchenschelle, Ranunculaceae
- Hahnenfußgewächse
Beginn Erstfrühlingblüher, IIIV, 0550 cm
hoch, sommergrün, mehrjährig
Die Gewöhnliche Kuhschelle tritt in Mitteleuropa verbreitet im bayerischen
Jura, ansonsten selten bis zerstreut auf. Richtung Norden wird sie selten
oder fehlt ganz. Sie siedelt in Kiefern-Trockenwäldern, Heiderasen,
Geröllfluren auf Kalkstein und kalkhaltigen Trocken- und Halbtrockenrasen.
Das Verbreitungsgebiet ist europäisch.
Die Pflanzen haben 24-fach gefiederte grundständige Blätter
und ein Hochblattwirtel unterhalb der Blüte mit deutlich silbriger
Behaarung. Die Blütenhüllblätter sind hell- bis rotviolett
und außen mit silbrigen Haaren bedeckt. Die Früchte sind kleine
Nüsschen mit einem Federschweif. Sie bilden einen prächtigen, runden
haarschopfähnlichen Fruchtstand.
Manche Autoren unterscheiden mehrere Unterarten. Von Interesse dürfte
lediglich die Große Kuhschelle, ssp. grandis, sein, die gelegentlich
auch als eigene Art geführt wird:
- ssp. vulgaris: grundständige Laubblätter 2-fach gefiedert,
mit 100200 schmalen Endzipfeln, schon bei der Blüte vorhanden;
Blüten rotviolett; Hochblattwirtel silbrig behaart.
- ssp. grandis: grundständige Laubblätter 24-fach
gefiedert, mit 4090 breiten Endzipfeln, mit oder nach der Blüte
erscheinend;
Blüten hellviolett; Hochblattwirtel goldgelb behaart.
Von beiden infraspezifischen Taxa existieren Übergangsformen. Das von
einigen Autoren aufgeführte Merkmal der aufrechten oder nickenden
Blüten, sowie die anderen Merkmale sind nicht immer konstant.
Abb. 1 Blühende Pflanze der Pulsatilla vulgaris mit offenen und geschlossenen Blüten auf dem Badberg am Kaiserstuhl, 31.03.2016, 386 m, 48° 05' 52 N, 07° 41' 02 O | Abb. 2 Fruchtstand von Pulsatilla vulgaris, Sandberg bei Weyer, Eifel, 28.05.2014, 469 m, 50° 31' 32 N, 06° 39' 11 O |
Abb. 3 Blüte der Pulsatilla vulgaris mit rotviolettem Perigon, Kaiserstuhl, Arboretum Liliental, 07.04.2015, 331 m, 48° 04' 17 N, 07° 40' 38 O | Abb. 4 Pulsatilla vulgaris ssp. grandis mit Laubblättern die erst mit oder nach der Blüte erscheinen. Felssteppe am Hackelsberg bei Jois, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 03.04.2017,196 m, 47° 57' 09 N, 16° 46' 21 O |
Abb. 5 Fruchtende Pflanze der Pulsatilla vulgaris, Kaiserstuhl, Arboretum Liliental, 23.04.2014, 331 m, 48° 04' 17 N, 07° 40' 38 O | Abb. 6 Pulsatilla vulgaris ssp. grandis in der Felssteppe am Hackelsberg bei Jois, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 03.04.2017,196 m, 47° 57' 09 N, 16° 46' 21 O |
Abb. 7 Pulsatilla vulgaris im Trockenrasen auf dem Badberg am Kaiserstuhl, 31.03.2016, 406 m, 48° 05' 50 N, 07° 40' 56 O | Abb. 8 Geöffnete Blüte von Pulsatilla vulgaris ssp. grandis mit hellviolettem Perigon. Felssteppe am Hackelsberg bei Jois, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 03.04.2017,196 m, 47° 57' 09 N, 16° 46' 21 O |
Abb. 9 Fruchtköpfchen der Pulsatilla vulgaris in einem Magerrasen am Bürvenicher Berg, Bürvenich, 17.05.2020, 291 m, 50° 38' 28 N, 06° 35' 34 O | Abb. 10 Ein Eryngium campestre L. mit einer Blüte von Pulsatilla vulgaris in einem Magerrasen am Bürvenicher Berg, Bürvenich, 17.05.2020, 291 m, 50° 38' 28 N, 06° 35' 34 O |
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Abb. 11 Fruchtköpfchen der Pulsatilla vulgaris im Halbtrockenrasen am Strangenberg, Westhalten, Elsass, 20.08.2021, 365 m, 47° 57' 39 N, 07° 16' 06 O |
Der Gattungsname Pulsatilla
Mill. leitet sich ab von lat. "pulsatus" (= Schlag, Stoß) im Sinne
von Glockenschlag, was ein Bezug auf die bei einigen Arten im Wind
glockenförmig überhängenden, hin- und herschwankenden Blüten
ist. Das Epitheton vulgaris stammt von lat. "vulgaris" (= allgemein
bekannt, gewöhnlich).
Im Garten wird die Gewöhnliche Kuhschelle schon lange kultiviert, sei
es als Zierstaude oder als Medizinalpflanze. Für einen Anbau ist ein
sonniger, relativ trockener, kalkhaltiger Standort vorteilhaft. Es gibt auch
weiß oder rosa blühende Sorten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Pulsatilla vulgaris.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/pulsatilla-vulgaris.html am Tg.Mo.Jahr.
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