Goodyera repens (L.) R. Br.
synonym:
Elasmatium repens Dulac
Epipactis chinensis (Schltr.) H. H. Hu
Epipactis mairei (Schltr.) H. H. Hu
Epipactis repens Crantz
Gonogona repens (L.) Link
Goodyera brevis Schltr. ex Limpr.
Goodyera chinensis Schltr.
Goodyera mairei Schltr.
Goodyera marginata Lindl.
Goodyera nantoensis Hayata
Goodyera pubescens var. repens (L.) Alph. Wood
Neottia repens (L.) Sw.
Orchiodes marginatum (Lindl.) Kuntze
Orchiodes repens (L.) Kuntze
Orchis repens (L.) Eystr. ex Poir.
Peramium nantoense (Hayata) Makino
Peramium ophioides (Fernald) Rydb.
Peramium repens (R. Br.) Salisb.
Satyrium repens L.
Serapias repens Vill.
Tussaca repens (L.) Raf.
Kriechendes Netzblatt, Kriechständel, Orchidaceae - Orchideen
Ende Vollfrühlingblüher, VI–VIII, 10–30 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Das Kriechende Netzblatt tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf, regional etwas gehäuft mit großen Lücken. Die Bestände sind abnehmend. Es ist zirkumpolar verbreitet von den borealen bis in die warm gemäßigten und meridionalen Klimazonen. Bevorzugt siedelt es in lichten Nadel- und Nadelmischwäldern. Als Kulturfolger profitiert es von der forstwirtschaftlichen Zunahme der Nadelwälder und besiedelt oberflächlich trockene, entkalkte Rohhumusböden. Höhere Konzentrationen von Stickstoff führen zum Rückgang der Art, weswegen sie in dichter besiedelten Gebieten und Luv-Lagen meist fehlt.
Goodyera repens ist die einzige immergrüne Orchidee in Mitteleuropa. Die Pflanzen sind mehrjährig und breiten sich über das verzweigende, kriechende Rhizom aus. Bodenständig bilden sich Blattrosetten aus 3–8 spitz eiförmigen Laubblättern mit typischer, meist heller Netzaderung, was für einkeimblättrige Pflanzen sehr ungewöhnlich ist. Aus der Rosette entspringt der traubige Blütenstand, der nicht spiralig wie bei Spiranthes Rich. ist. Die Blüten sind weiß oder rahmgelb, außen dicht drüsenhaarig mit 4 mm langer Lippe, die hinten bauchig und vorne spitz zulaufend ist. Später bilden sich ei-rundliche Streukapseln mit zahllosen, fast staubartigen, winzigen Samen.
In idealen Nadelholzforsten, besonders lichten Fichtenforsten können die Pflanzen sehr zahlreich sein. Dies hängt mit der Ausbreitung über das Rhizom zusammen, die sehr lebhaft ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Orchideen bilden die Pflanze keine Knollen, sondern überwintern als Hemikryptophyt (Überwinterungsknopsen liegen an der Erdoberfläche) und sind besonders in der kalten Jahreszeit gut auf dem Waldboden zu entdecken.









Der Gattungsname Goodyera R. Br. wurde zu Ehren von John Goodyer (1591–1664), einem englischen Pflanzensammler, etabliert. Das Art-Epitheton repens stammt von lat. "repens" (= kriechend) und beschreibt den kriechenden Habitus der Pflanzen.
Goodyera repens sind kleine, immergrüne Bodendecker, die einen Platz im Halbschatten oder lichten Schatten unter Nadelbäumen bevorzugen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Goodyera repens. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/goodyera-repens.html am Tg.Mo.Jahr.