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Hieracium pilosella L.
synonym:
 Pilosella officinarum (L.) Vaill.
Kleines Mausohrhabichtskraut, Gewöhnliches Mausohrhabichtskraut, Kleines Habichtskraut, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Beginn Frühsommerblüher, V–X, 05–30 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Das Kleine Mausohrhabichtskraut ist in Mitteleuropa sehr häufig und in allen Bundesländern gemein. Es besiedelt trockene Rasen, Ruderalflächen, Brachen, lichte Wälder, Strauchgesellschaften, Krautfluren und Heidegesellschaften. Es bildet 10–30 cm lange, schlanke Ausläufer mit langen Stängelgliedern und spitzenwärts kleiner werdenden Laubblättern. Gelegentlich finden sich Sippen mit Wurzelsprossen. Die Blütenköpfchen sind kugelig bis eiförmig. Die Hüllblätter sind mehrreihig, wenig dachig erscheinend, bleichgrün bis schwarzgrün.

Manche Autoren spalten die Untergattung Pilosella (Mausohr-Habichtskräuter) von der Gattung Hieracium L. ab und akzeptieren die eigenständige Gattung Pilosella Vaill., die sich von Hieracium durch die Ausläuferbildung und grundständige Rosette mit ganzrandigen Laubblättern unterscheidet; demnach wird die Art als P. officinarum gesehen.


Abb. 1 Ausläuferbildendes Hieracium pilosella an sonniger Böschung eines Waldrandes im mittleren Schwarzwald bei Lauterbach-Sulzbach, 25.04.2011, 744 m, 48° 14' 00 N, 08° 19' 50 O
Abb. 2 Grundständige, behaarte Blattrosette von Hieracium pilosella in den Braundünen auf Langeoog, 03.08.2010, 3 m, 53° 45' 08 N, 07° 32' 24 O
Abb. 3 Bestand des Hieracium pilosella auf frischer Sandkiesfläche in den Maasterrassen bei Elmpt, 19.05.2018, 58 m, 51° 12' 32 N, 06° 05' 18 O
Abb. 4 Blütenköpfchen des Hieracium pilosella in dern Braundünen auf Langeoog, 03.08.2010, 6 m, 53° 45' 15 N, 07° 32' 12 O
Abb. 5 Massenbestand von Hieracium pilosella in Fruchtreife, an einem trockenen Saum am Hängeberg, Brilon, Sauerland, 16.07.2016, 500 m, 51° 22' 28 N, 08° 35' 43 O
Abb. 6 Behaarte Laubblätter von Hieracium pilosella auf einer Sandkiesfläche in den Maasterrassen bei Elmpt, 19.05.2018, 58 m, 51° 12' 32 N, 06° 05' 18 O
Abb. 7 Behaarter Stängel des Hieracium pilosella, Wegesrand am Vogelsangpass, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 395 m, 48° 05' 14 N, 07° 41' 30 O
Abb. 8 Lange Ausläufer von Hieracium pilosella an einer Löswand am Vogelsangpass, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 395 m, 48° 05' 14 N, 07° 41' 30 O


Der Gattungsname Hieracium L. stammt von gr. "hierakion" (= Falke, Habicht), ohne klares Benennungsmotiv. Das Art-Epitheton pilosella leitet sich ab von lat. "pilosis" (= behaart), nach den reichlich mit Haaren bedeckten Laubblättern, zum Deminutiv pilosella, bezogen auf den niedrigen Wuchs der Art.

Hieracium pilosella ist eine häufig spontan in Gärten auftretende Art, die gelegentlich als unerwünschtes Kraut gesehen wird. Im naturnahen Garten ist sie eine hübsche, während des gesamten Sommers, bis zu den ersten Frösten blühende Pflanze, die genügsam ist und lichte Stellen im Garten bevorzugt.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Hieracium pilosella. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/hieracium-pilosella.html am Tg.Mo.Jahr.