Iris foetidissima L.
Korallen-Schwertlilie, Übelriechende Schwertlilie, Iridaceae - Irisgewächse (Schwertliliengewächse)
Frühsommerblüher, IV–VI, 20–90 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Iris foetidissima ist eine immergrüne, südwesteuropäische Schwertlilie, deren Verbreitungsgebiet von Nordafrika, Portugal, Griechenland bis Großbritannien reicht. Sie besiedelt gerne Gehölze, Hecken und Wiesen, auch in Meeresnähe. Die Laubblätter sind dunkelgrün, 30–70 cm lang, 1–2,5 cm breit und riechen beim Zerreiben unangenehm. Die Blüte ist sehr attraktiv, 5–7 cm im Durchmesser, metallisch blass-blau bis grau-gelb gestreift. Zum Herbst hin bilden sich terminale Samenkapseln, die aufspringen und an denen dekorative, scharlach- bis orangefarbene Samen meist den ganzen Winter über an den Pflanzen verbleiben. Das Rhizom breitet sich langsam horizontal aus.
Die Korallen-Schwertlilie ist seit 1561 in Mitteleuropa in Kultur. Es gibt einige Sorten im Gartenbau, wie beispielsweise mit gelber Blüte oder panaschierten Laubblättern.






Die Abgrenzung der Iris foetidissima von den anderen winterharten Arten der Gattung ist recht einfach, da sie immergrün bleibt und die Blütenzeichnung typisch ist.
Der Gattungsname Iris L. geht auf gr. "iris" (= Regenbogen) zurück und verweist auf die farbenreichen Blüten der Arten der Gattung. Auch in der Medizin wird die Regenbogenhaut des Auges Iris genannt. Das Epitheton foetidissima ist der weibliche Superlativ von lat. "foetidus" (= stinkend). Etwas irreführend ist das Epitheton schon, denn äußerst übelriechend sind die Pflanzen keinesfalls.
Irides foetidissimae sind dekorative, immergrüne Exoten für schwierige Stellen im Garten. Sie tolerieren Schattendruck und konkurrierende Wurzeln, Trockenheit und Feuchtigkeit. An Naturstandorten treten sie zwar bevorzugt auf kalkhaltigen Böden auf, können aber in auch in neutralen oder leicht sauren Gartenverhältnissen gedeihen. Winterschmuck sind die Samenstände und das immergrüne Schwertblatt. Die Blüte ist diskret und hat einen ganz eigenen, ornamentalen Charme. Kurzum, Iris foetidissima sollte in keinem Exotengarten fehlen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Iris foetidissima. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/iris-foetidissima.html am Tg.Mo.Jahr.