Startseite

Juniperus communis L.
Gewöhnlicher Wacholder, Cupressaceae - Zypressengewächse
Frühsommerblüher, IV–V(–VIII), (0,2–)1–5(–15) m hoch, immergrün, mehrjährig

Der Gewöhnliche Wacholder ist ein aufrecht wachsender, oft säulenförmiger Strauch, seltener Baum. An kalten Standorten, besonders alpinen Lagen, wachsen die Pflanzen als niedrige, aufsteigende Sträucher oder niederliegende Spaliersträucher. Bevorzugt werden Halbtrocken- und Magerrasen in Heiden, Hochgebirgsrasen, Gebüsche und lichte Wälder besiedelt. Das Verbreitungsgebiet reicht über weite Teile der Nordhemispäre (zirkumpolar). Durch regelmäßige Beweidung wird die Art gefördert, da die Pflanzen nicht vom Weidevieh gefressen werden.

Die Laubblätter sind nadelförmig, stechend, stehen in Quirlen zu 3, sind 4–15 mm lang, meist abstehend, bei (sub-)alpinen Sippen auch anliegend. Die Pflanzen sind zweihäusig, selten einhäusig. Männliche Blüten sind eiförmig, bis 5 mm lang und gelb. Weibliche Blüten sind grünlich, unscheinbar und besitzen 3 Zapfenschuppen. Nach der Befruchtung benötigt der Zapfen 3 Jahre bis zur Reife. Dann sieht er beerenförmig aus, ist braunschwarz und bereift mit holzigen Samen.


Abb. 1 Juniperus communis in der Westruper Heide bei Haltern am See, 05.12.2015, 45 m, 51° 44' 11 N, 07° 14' 27 O
Abb. 2 Juniperus communis zusammen mit der Besenheide, Calluna vulgaris (L.) Hull, in der Westruper Heide bei Haltern am See, 05.12.2015, 45 m, 51° 44' 22 N, 07° 14' 20 O
Abb. 3 Individuenreicher Bestand des Juniperus communis in der Westruper Heide bei Haltern am See, 05.12.2015, 42 m, 51° 44' 18 N, 07° 14' 08 O
Abb. 4 Bei Reife sind die beerenförmigen Zapfen des Juniperus communis braunschwarz und bereift, Westruper Heide bei Haltern am See, 05.12.2015, 45 m, 51° 44' 11 N, 07° 14' 27 O
Abb. 5 Strauch des Juniperus communis in der Pannonischen Steppe auf dem Hundsheimer Berg bei Bad Deutsch Altenburg, Österreich, 22.09.2009, 420 m, 48° 07' 34 N, 16° 56' 18 O
Abb. 6 Unreife, beerenförmige Zapfen des Juniperus communis, Sulzbachtal, Schwarzwald, 03.04.2010, 746 m, 48° 15' 13 N, 08° 19' 16 O
Abb. 7 Strauch des Juniperus communis in den Graudünen auf Spiekeroog, 13.07.2015, 6 m, 53° 46' 23 N, 07° 41' 57 O
Abb. 8 Strauch des Juniperus communis an einem Südhang im Sulzbachtal, mittlerer Schwarzwald, 03.04.2010, 746 m, 48° 15' 13 N, 08° 19' 16 O
Abb. 9 Junger Strauch des Juniperus communis in der Sandheide im Naturpark De Meinweg, 22.05.2021, 44 m, 51° 10' 11 N, 06° 06' 01 O
Abb. 10 Juniperus communis in einem Halbtrockenrasen am Intruper Berg bei Lengerich, 17.06.2021, 117 m, 52° 10' xx N, 07° 53' xx O


Der Gattungsname Juniperius L. wurde von Linné aus antiker Literatur übernommen, mit nicht sicher geklärtem Benennungsmotiv, lat. "iuniperus" (= Wacholder, Sadebaum). Möglich erscheint eine Benennung nach der abortiven Wirkung der ätherischen Öle mancher Wacholderarten, insbesondere des Sadebaums, Juniperus sabina L., mit der etymologischen Wurzel lat. "iuveni-paros" (= früh gebärend, abortierend). Das Epitheton communis stammt von lat. "communis" (= gemein, gewöhnlich) und bezieht sich auf die Häufigkeit und das weite Verbreitungsareal der Art.

Juniperus communis wird schon lange in Gärten, Parks und Friedhöfen kultiviert. Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlicher Architektur. Ideal ist ein sonniger, trockener Standort. Schon seit 1838 in Kultur ist die Sorte 'Hibernica', bei der es sich um eine säulenfömig wachsende Auslese handelt, die selbst durch starke Schneefälle nicht "auseinander bricht" und ihre Architektur behält.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Juniperus communis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/juniperus-communis.html am Tg.Mo.Jahr.