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Calluna vulgaris (L.) Hull
Besenheide, Heidekraut, Ericaceae - Heidegewächse
Spätsommerblüher, VIII–X, 20–100 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Besenheide tritt in Mitteleuropa verbreitet auf, in den Trocken- und Kalkgebieten zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Bevorzugt siedeln die, Pflanzen in Mooren, Sandheiden, Magerrasen und lichten, bodensauren Mischwäldern.

Die Pflanzen wachsen niederliegend bis aufsteigend. Die Laubblätter sind 1–4 mm lang, schuppenförmig und gegenständig. Die Blüten stehen in einseitswendigen Trauben, sind 4-teilig, lilafarben oder selten weiß, mit grünen Außenkelchen und lilafarbenen Innenkelchen.


Abb. 1 Violettrosa, traubig angeordnete Blüten einer Calluna vulgaris in einem Bestand von Empetrum nigrum L., Pyrola-Tal, Langeoog, 5 m, 53° 45' 16 N, 07° 29' 27 O
Abb. 2 Bestand von Calluna vulgaris im August wie Abb. 1 mit Empetrum nigrum, Pyrola-Tal, Langeoog, 5 m, 53° 45' 16 N, 07° 29' 27 O
Abb. 3 Blühende Calluna vulgaris auf einer Bulte im Bargerveen, Niederlande, 17 m, 52° 40' 40 N, 07° 01' 36 O
Abb. 4 Prächtiger Bestand von Calluna vulgaris mit hohem Deckungsgrad, August 2011, Bargerveen, Niederlande, 17 m, 52° 10' 53 N, 07° 01' 20 O
Abb. 5 Rundliche Samen-Kapseln einer Calluna vulgaris im Hohereutewald, Schwarzwald, 738 m, 48° 14' 00 N, 08° 19' 47 O
Abb. 6 Bestand von Calluna vulgaris am Rande eines gepflanzten Fichtenwaldes. Gut erkennbar, wie in dieser südexponierten Lage Pinus sylvestris L. aufkommt, Sulzbachtal, Schwarzwald, 746 m, 48° 15' 13 N, 08° 19' 16 O
Abb. 7 Ein ganz besonderer Standort der Calluna vulgaris auf einer Palisade im Ewigen Meer, Ostfriesland am 07.08.2013, 7 m, 53° 33' 00 N, 07° 26' 11 O
Abb. 8 Bodensaurer Standort der Calluna vulgaris in einem Niedermoor im Berner Oberland, Grindelwald, Schweiz, 14.10.2014, 2.231 m, 46° 39' 52 N 08° 01' 31 O
Abb. 9 Blüten der Calluna vulgaris in einem Niedermoor im Berner Oberland, Grindelwald, Schweiz, 14.10.2014, 2.231 m, 46° 39' 52 N 08° 01' 31 O
Abb. 10 Individuenreicher Bestand der Besenheide zusammen mit dem Gemeinen Wacholder, Juniperus communis L., in der Westruper Heide bei Haltern am See, 05.12.2015, 45 m, 51° 44' 11 N, 07° 14' 27 O
Abb. 11 Jungpflanze des Königsfarns, Osmunda regalis L., zusammen mit Calluna vulgaris in den Braundünen auf Langeoog, 26.07.2018, 1 m, 53° 44' 57 N, 07° 30' 12 O
Abb. 12 Bestand der Calluna vulgaris in den Neu-Bamberger Heide, 17.09.2021, 229 m, 49° 47' 42 N, 07° 55' 41 O


Im Spätsommer bis Herbst blüht Calluna vulgaris mit lilafarbenen Blüten. An manchen Standorten kann sie ganze Landschaften mit ihrem Farbenspiel verändern. Auch nach der Blüte, wenn die zahlreichen Samen-Kapseln an den Ästen stehen, ist C. vulgaris durchaus dekorativ. Sofern der Standort licht ist und einen sauren Boden aufweist, bildet C. vulgaris stabile Bestände. Auf Lichtungen tritt sie meist nur vorübergehend auf, bis die Baumschicht wieder geschlossen ist.

Der Gattungsname Calluna Salisb. stammt wahrscheinlich von gr. "kallynein" (= putzen, reinigen), was auf die ehemalige Verwendung als Besen hindeutet. Das Epitheton vulgaris stammt von lat. "vulgaris" (= allgemein bekannt, gewöhnlich).

Im Garten eignet sich Calluna vulgaris gut für Exotenbeete, den Steingarten oder Heideformationen. Besonders die Eigenschaft als immergrüner Herbstblüher macht sie neben anderen Ericaceae sehr interessant für die Nutzung als Gartenpflanze. Es sollte ein sonniger Platz mit saurem oder neutralem Boden gewählt werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Calluna vulgaris. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/calluna-vulgaris.html am Tg.Mo.Jahr.