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Lepidium campestre
(L.) W. T. Aiton
  synonym: Thlaspi campestre L.
Feldkresse, Brassicaceae - Kreuzblütler
Vollfrühlingblüher, V–VI, 20–60 cm hoch, immergrün, ein-, zweijährig

Die Feldkresse tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf; sie gilt als Archäophyt, deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet europäisch-westasiatisch ist. Inzwischen existieren auch Nachweise von anderen Kontinenten fast weltweit. Wie für viele Neophyten typisch, besiedelt die Feldkresse in Mitteleuropa bevorzugt ruderale Standorte entlang von trockenen Säumen, Waldrändern, auf Halbtrockenrasen und Äckern, gerne auf basenhaltigem Grund.

Es sind aufrecht wachsende Pflanzen mit 1 kurzhaarigen Stängel, der sich typischerweise oben verzweigt. Obere und mittlere Stängelblätter sind eiförmig bis lanzettlich, sitzend, stängelumfassend und gezähnt. Untere Stängelblätter sind spatelförmig, gestielt, gelegentlich leierförmig gelappt, zur Blütezeit meist schon verwelkt. Die Blütenstände sind Trauben mit weißen, 4-zähligen Einzelblüten. Die Kronblätter sind 1,8–3 mm lang. Später bilden sich breit eiförmige bis runde, vorne geflügelte, 4–7 mm lange, waagerecht abstehende Schötchen, die aufspringend sind. Typisch sind die schuppigen Bläschen auf den Schötchen.


Abb. 1 Waagerecht abstehende Schötchen des Lepidium campestre am Rand der Weinberge auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 386 m, 47° 57' 49 N, 07° 16' 14 O
Abb. 2 Oben verzweigender Stängel des Lepidium campestre mit den traubigen Fruchtständen. Weinberge auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 386 m, 47° 57' 49 N, 07° 16' 14 O
Abb. 3 Eiförmige bis runde Schötchen des Lepidium campestre im Trockenwald auf dem Rotenfels, 13.06.2022, 274 m, 49° 48' 57 N, 07° 50' 16 O
Abb. 4 Verzweigender Gesamtfruchtstand von Lepidium campestre im Trockenwald auf dem Rotenfels, 13.06.2022, 274 m, 49° 48' 57 N, 07° 50' 16 O
Abb. 5 Sitzende, mittlere Stängelblätter von Lepidium campestre im Trockenwald auf dem Rotenfels, 13.06.2022, 274 m, 49° 48' 57 N, 07° 50' 16 O

Der Gattungsname Lepidium L. ist abgeleitet von gr. "lepidion" (= kleine Schuppe), womöglich nach der Nutzung als Heilmittel gegen Lepra. Das Epitheton campestre stammt von lat. "campester" (= Feld), nach dem Standort der Pflanzen.

Die Feldkresse ist ein hübscher Frühling-, Frühsommerblüher für warme Standorte im Garten, die später mit dekorativen Fruchtständen imponiert.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Lepidium campestre. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lepidium-campestre.html am Tg.Mo.Jahr.