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Matteuccia pensylvanica Willd.
Amerikanischer Straußenfarn, Dryopteridaceae - Wurmfarngewächse
  oder: Onocleaceae - Perlfarngewächse
50–170 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
  synonym:   Matteuccia struthiopteris var. pensylvanica (Willd.) C. V. Morton
  Pteretis nodulosa var. pubescens Clute
  Pteretis pensylvanica (Willd.) Fernald
  Pteretis struthiopteris var. pensylvanica (Willd.) Farw.
  Struthiopteris filicastrum All.
  Struthiopteris germanica var. pensylvanica Lowe
  Struthiopteris nodulosa var. pubescens Clute

Der Amerikanische Straußenfarn stammt aus Nordamerika, wo die Pflanzen in warm gemäßigten bis borealen Regionen von 0–1500 m über Meereshöhe wachsen. Bevorzugt werden Standorte in Sümpfen, auf jungen Schwemmböden und in feuchten Wäldern besiedelt.

Die Pflanzen bilden trichterförmige, symmetrische Rosetten bis 1,75 m Höhe. Ähnlich dem Königsfarn besitzt auch der Amerikanische Straußenfarn zwei verschiedene Laubblatttypen: Einerseits nicht sporentragende Wedel, die nur der Assimilation (Ernährung) dienen und daher Trophophylle (= "Ernährungsblätter", gr. "trophein" = ernähren) genannt werden. Trophophylle sind steril und besitzen keine Vermehrungsorgane. Andererseits die Sporophylle (= "Sporenblätter"), die die Sporen tragen und der Vermehrung dienen.
In der Saison werden zuerst die Trophophylle gebildet. Sie sind verkehrt lanzettlich, hellgrün und 30–130 × 12–25 cm groß. Die Blattstiele sind 4,5–46 cm lang, schwarz, an der Basis abgeflacht, längst gefurcht und tragen braun-orangefarbene Spreuschuppen. Gelegentlich finden sich Flaumhaare. Auf jeder Seite finden sich 20–60 lineare, 6,5–13,5 cm lange Fiederblätter mit 20–40 Paaren Fiederblättchen.
Später im Jahr, meist zwischen Juli und August, bilden sich die Sporophylle, die innen liegen. Sie sind im Umriss rechteckig bis verkehrt lanzettlich, 15–40 × 2,5–6,5 cm groß mit 11–24 cm langem, unten Spreuschuppen tragendem Blattstiel. Die 30–45 Paar Fiederblätter sind anfangs grün, später braun und 3–5,6 cm lang. Sie überdauern den Winter und entlassen im Frühling, noch vor dem Austrieb der neuen Trophophylle die Sporen.
Nicht selten werden intermediäre Blattformen zwischen Sporo- und Trophophyllen gefunden.

Abb. 1 Enden der Fiederblätter, hier von Matteuccia struthiopteris, Hildener Heide bei Düsseldorf, 27.07.2014, 97 m, 51° 10' 46 N, 06° 58' 15 O
Abb. 2 Noch grüne Sporophylle, hier von Matteuccia struthiopteris, Botanischer Garten Bochum, 29.07.2014


Manche Autoren sehen Matteuccia pensylvanica als Unterart des eurasischen Gemeinen Straußenfarns, Matteuccia struthiopteris (L.) Tod. Letzterer zeichnet sich durch 2-farbige Spreuschuppen der Blattstiele und mehr abgestumpfte Enden der Fiederblätter aus.

Der Gattungsname Matteuccia Tod. wurden zu Ehren des italienischen Physiologen Carlo Matteucci (1811–1868) etabliert. Das Epitheton pensylvanica bezieht sich auf den nordamerikanischen Bundesstaat Pennsylvania.

Der Amerikanische Straußenfarn ist ähnlich der Matteuccia struthiopteris, neigt aber nicht so stark zur Ausbreitung und bildet schlanker anmutende Trichter. Ideal sind feuchte, halbschattige bis schattige Standorte.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.


Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Matteuccia pensylvanica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/matteuccia-pensylvanica.html am Tg.Mo.Jahr.