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Mentha aquatica L.
Wasser-Minze, Lamiaceae (= Labiatae) - Lippenblütler
Hochsommerblüher, VII–X, 30–90 cm hoch, immer- oder sommergrün, mehrjährig

Die Wasser-Minze tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf, im Norden gemein und in den Gebirgen eher zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch, in Australien und Nordamerika ist die Art eingebürgert. Bevorzugt besiedelt sie feuchte bis nasse Standorte an Ufern von Gewässern, in Auenwäldern oder auf Wiesen.

Die Pflanzen bilden unterirdische Ausläufer, im Wasser gelegentlich auch oberirdische. An Land wachsende Pflanzen ziehen im Winter ein, Wasserformen überdauern meist immergrün. Die Stängel sind aufrecht, meist verzweigt. Die Laubblätter haben einen langen Stiel, sind eiförmig elliptisch, etwas derb, gesägt, leicht glänzend, am Grund abgerundet oder herzförmig. Die Blüten stehen in Scheinquirlen, endständig kopfig an den Sprossachsen. Oft sind es mehrere Scheinquirle, die von einander entfernt stehen. Die Blüten sind weiß bis hellviolett oder lila und haben am Schlund der Krone meist einen dichten Haarkranz. Die Kelche sind 5-zähnig, ohne Haarkranz und röhrenförmig.


Abb. 1 Endständiger Scheinquirl der Mentha aquatica an einem Entwässerungsgraben auf Langeoog, 2 m, 53° 45' 93 N, 07° 34' 26 O, 23.07.2014
Abb. 2 Reichlich verzweigende Pflanze der Mentha aquatica am Übergang der Graudünen-Grasflur zur oberen Salzwiese am Ostende auf Langeoog, 0 m, 53° 44' 58 N, 07° 37' 21 O, 27.07.2016
Abb. 3 Fruchtstände von Mentha aquatica mit den behaarten und 5-zähnigen Kelchen, Übergang der Graudünen-Grasflur zur oberen Salzwiese am Ostende auf Langeoog, 0 m, 53° 44' 58 N, 07° 37' 21 O, 27.07.2016
Abb. 4 Blütenstand und Laubblätter von Mentha aquatica in den Rheinauen der Urdenbacher Kämpe, 06.11.2016, Düsseldorf, 36 m, 51° 08' 32 N, 06° 52' 31 O
Abb. 5 Fruchtstände von Mentha aquatica, am Ufer des Flumendosa bei Ballao, Sardinien, 85 m, 39° 33' 48 N 09° 20' 39 O, 17.10.2016
Abb. 6 Blütenstand und Laubblätter vonMentha aquatica auf einer Sandbank des Rheins bei Stürzelberg, 06.09.2017, 33 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 13 O
Abb. 7 Scheinquirl der Mentha aquatica mit noch geschlossenen Blüten und gut sichtbaren gezähnten Kelchen. Renaturierungsgebiet der Nette bei Grefrath-Vinkrath, 20.08.2916, 32 m, 51° 22' 07 N, 06° 19' 33 O
Abb. 8 Gegenständige Laubblätter und behaarter Stängel von Mentha aquatica. Renaturierungsgebiet der Nette bei Grefrath-Vinkrath, 20.08.2916, 32 m, 51° 22' 07 N, 06° 19' 33 O
Abb. 9 Mehrere, entfernt stehende Scheinquirle von Mentha aquatica. Am Ufer der Erft bei Neuss-Helpenstein, 07.09.2019, 42 m, 51° 08' 45 N, 06° 39' 46 O
Abb. 10 Blütenstand von Mentha aquatica, am Ufer des Flumendosa bei Ballao, Sardinien, 85 m, 39° 33' 48 N 09° 20' 39 O, 17.10.2016


Der Gattungsname Mentha L. stammt von gr. "minthe" und später lat. "mentha", womit mehrere Gattungen gemeint waren, neben Mentha auch Nepeta L. und Calamintha Mill. Das Epitheton aquatica ist die weibliche Form von lat. "aquaticus" (= Wasser-), nach dem Standort der Pflanzen.

Menthae aquaticae sind attraktive Pflanzen für feuchte oder nasse Stellen im Garten. Es gibt mehrere Sorten im Handel, die alle dekorativ und als Aroma- oder Kräuterpflanze geeignet sind. Die lange Blühdauer im Sommer ist ein weiterer Grund, die Wasser-Minze auch in den Exotengarten zu integrieren. Es ist empfehlenswert, eine Rhizomsperre einzubringen, falls kein Ausbreiten der Art gewünscht ist.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Mentha aquatica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/mentha-aquatica.html am Tg.Mo.Jahr.