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Polypodium aureum L.
  synonym: Chrysopteris aurea (L.) Link
                 Pleopeltis aurea (L.) C. Presl
                 Phlebodium aureum (L.) J. Sm.
                 Polypodium leucatomos Poir.
Goldener Tüpfelfarn, Polypodiaceae - Tüpfelfarngewächse
30–130 cm lang, (halb-)immergrün, mehrjährig

Der Goldene Tüpfelfarn stammt aus dem nördlichen Südamerika, der Karibik, Mittelamerika und dem südöstlichen Nordamerika, wo die Pflanzen bevorzugt als Epiphyten auf Bäumen und Palmen oder gelegentlich auch auf Felsen oder Totholz in tropischen Regenwäldern oder subtropischen Waldgesellschaften wachsen. Im südöstlichen Nordamerika finden sich die Pflanzen meist als Epiphyten auf Sabal palmetto (Walter) Lodd. ex Schult. & Schult. f., Eichen- oder Zypressenstämmen in schattigen, eher feuchteren Standorten, oft zusammen mit anderen Aufsitzerpflanzen wie Tillandsien. Gelegentlich sind sie an offenen, eher sonnigen Stellen anzutreffen. Meist sind es immergrüne Farne, bei anhaltender Trockenheit jedoch können die Pflanzen einziehen und so auch relativ trockene Gebiete besiedeln. Die Pflanzen bilden ein kriechendes, sich reich verzweigendes, bis 3 cm dickes Rhizom, welches von dichten, rötlichen bis goldfarbenen, 1–2 cm langen Spreuschuppen bedeckt ist. Es werden keine Blattschöpfe gebildet, da die Wedel auseinander stehen. Die Wedelspreiten sind monomorph (fertile und sterile Wedel sind ähnlich), hell grün oder gräulich, waagerecht bogenförmig oder hängend, 30–80 cm lang, 10–50 cm breit, 1-fach gefiedert, mit herablaufenden Fiederblättern und einem 15–50 cm langen Wedelstiel, auf dem sich basisnah nur wenige Spreuschuppen befinden. Die Fiederblätter sind lanzettlich, elliptisch oder linear, 6–20 cm lang, 1–4 cm breit, ganzrandig und manchmal randständig gewellt. Die Sporengruppen (Sori) sind rund, in 1–2 Linien entlang der Mittelachse angeordnet. Die Sori sind nicht von einem Häutchen (Indusium) bedeckt.

Polypodium aureum ist eine tetraploide Art, was wahrscheinlich erscheinen lässt, dass es sich um eine Hybride handelt. Es werden P. pseudoaureum Cav. und P.decumanum Willd. als mögliche Elternarten angenommen.


Abb. 1 Polypodium aureum als Epiphyt auf einem Stamm des Taxodium distichum (L.) Rich. im Sumpf des Corkscrew Swamp Sanctuary, Florida, 21.10.2018, 25 m, 26° 22' 19 N, 81° 36' 37 W
Abb. 2 In Reihen sitzende Sporangien des Polypodium aureum. Epiphyt auf einer Sabal palmetto in einem Hammock des Corkscrew Marsh Park, 19.10.2018, 10 m, 26° 29' 19 N, 81° 31' 54 W
Abb. 3 Halbschattiger Standort des Polypodium aureum in den Blattscheiden auf einer Sabal palmetto in einem Hammock des Corkscrew Marsh Park, 19.10.2018, 10 m, 26° 29' 19 N, 81° 31' 54 W
Abb. 4 Wedel des Polypodium aureum mit den herablaufenden Fiederblättern. Im Sumpf des Corkscrew Swamp Sanctuary, Florida, 21.10.2018, 24 m, 26° 22' 17 N, 81° 36' 37 W


Der Gattungsname Polypodium L. geht auf gr. "poly" (= viel) und gr. "podion" (= Füßchen) zurück und verweist auf das kriechende, 2-zeilige Rhizom der Art. Das Epitheton aureum stammt von lat. "aureus" (= golden), nach dem goldfarbenen Rhizom.

Polypodium aureum wird in Mitteleuropa nur als Zimmerpflanze kultiviert.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Polypodium aureum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/polypodium-aureum.html am Tg.Mo.Jahr.