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Pycnocomon rutifolium (Vahl.) Hoffmanns. & Link
  synonym: Lomelosia rutifolia (Vahl) Avino & P. Caputo
                 Pterocephalus rutifolium (Vahl) Hoffmanns. & Link
                 Scabiosa boetica Boiss.
                 Scabiosa rutifolia Vahl
                 Scabiosa urceolata Desf.
Rautenskabiose, Dipsacaceae - Kardengewächse
                  auch: Caprifoliaceae - Geißblattgewächse
Sommerblüher, VI–XI, 30–80 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Pycnocomon rutifolium ist eine Pflanze der westlichen und zentralen Küsten des Mittelmeers. Sie ist sehr ähnlich der Gattung Scabiosa L., die Kelchblätter sind aber im Gegensatz zu dieser miteinander verwachsen und bilden einen Kelch, der den Blütenstand eng umschließt. Man findet die Pflanzen bevorzugt strandnah auf Sand, aber auch entlang von unbefestigten Wegen in der Nähe der Küsten. Es sind aufrechte Sträucher mit weißen oder leicht rötlichen Blütenköpfen. An ungeöffneten Blütenköpfen sind die 6–8 Kelchzipfel sehr gut erkennbar. Wie viele andere Arten der halophilen Sande auch, besitzt P. rutifolium fleischige, sukkulente Blätter, die basalen sind leicht gezähnt, die Stängelblätter tief eingeschnitten.



Abb. 1 Pycnocomon rutifolium hat bis zu 8 Kelchfortsätze an den ungeöffneten Blütenköpfen, Isla Canela, Spanien, 27.10.2013
Abb. 2 Pycnocomon rutifolium, polymorphes sukkulentes Blatt, Botanischer Garten Dunas Del Odiel, Spanien, 29.10.2013
Abb. 3 Blütenkopf des Pycnocomon rutifolium, das durchaus einem Korbblütengewächs ähnelt, Isla Canela, Spanien, 31.10.2013
Abb. 4 Pycnocomon rutifolium, typische fiederschnittige basale Blätter, Isla Canela, Spanien, 31.10.2013


Der Gattungsname Pycnocomon Hoffmanns. ex Link. leitet sich ab von gr. "pyknos" (= dicht, gedrungen) und gr. "kome" (= Krone), nach der dichten Blütenkrone der Pflanzen. Das Epitheton rutifolium kommt von lat. "ruta" (= Weinraute) und lat. "-folius" (= blättrig), zu "weinrautenblättrig", was die Ähnlichkeit der Laubblätter mit denen der Weinraute, Ruta graveolens L, beschreiben soll.

Mit Pycnocomon rutifolium dürfte es nur sehr wenige Erfahrungen in mitteleuropäischen Gärten geben. Die lange Blütezeit und der immergrüne Habitus (womöglich auch im gemäßigten Klima) wären dekorative Punkte für eine Freilandkultur.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Pycnocomon rutifolium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/pycnocomon-rutifolium.html am Tg.Mo.Jahr.